Wechselgedanken: De Bruyne spricht über frustrierten Sterling
Von Jan Kupitz
Kevin De Bruyne kann den Frust seines Teamkollegen Raheem Sterling nachvollziehen. Der Belgier erklärt, dass er an Stelle des Engländers ähnliche Probleme hätte.
Die Wechselgerüchte um Raheem Sterling halten sich schon seit längerem - in der vergangenen Woche sprach der Offensivspieler dann auch ganz offen darüber, dass er sich einen Abgang von Manchester City vorstellen könne. "Sollte es die Möglichkeit eines Wechsels geben, damit ich mehr spielen kann, wäre ich dafür offen", erklärte er der britischenTimes.
Der Grund seiner Unzufriedenheit liegt auf der Hand: sein fehlender Stammplatz unter Pep Guardiola. Hatte Sterling in der vergangenen Saison noch die meisten Spiele aus der Startelf heraus bestritten, so hat sich seine Rolle seit der Ankunft von Jack Grealish in diesem Sommer deutlich verschlechtert: In lediglich drei der acht bisherigen Premier-League-Spiele durfte der 26-Jährige von Beginn an ran. Ansonsten kommt er nur als Joker zum Zuge.
Kevin De Bruyne, der sich selbst keinerlei Sorgen um seinen Stammplatz machen muss, zeigte Verständnis für die Wechselgedanken seines Teamkollegen. "Rotation ist natürlich wichtig, weil wir vier Wettbewerbe spielen. Das ist manchmal eine schwierige Aufgabe. Aber ich verstehe die Frustration", gab der Belgier (via Sky Sports) vor dem Champions-League-Spiel gegen Brügge (Dienstag, 18:45 Uhr) bekannt.
Dem Mittelfeldstar würde es ähnlich gehen, sollte er permanent zwischen Startelf und Bank pendeln: "Manche Spieler brauchen mehr Rhythmus, um ins Spiel zu kommen. Vielleicht ist Raz jemand, der das mehr braucht. Ich persönlich bin ein Spieler, der das auch braucht. Manchmal ist es schwer, ein Spiel zu spielen, dann ein Spiel nicht zu spielen, aber natürlich muss der Trainer die Entscheidungen treffen. Das ist sehr schwer."
De Bruyne führte aus, dass im Kader der Cityzens "22, 23 Nationalspieler" stehen, "die unglaublich gut sind".
Da man sportlich zudem erfolgreich sei, könne man Pep Guardiola hinsichtlich seiner Personalentscheidungen nur wenig vorwerfen. "Wenn die Mannschaft gut spielt, gibt es nicht viel, was man als Spieler sagen kann", gestand De Bruyne, der Sterling jedoch seine Unterstützung zusicherte: "Wir versuchen, uns gegenseitig zu helfen - das ist das Einzige, was wir als Spieler tun können."
Als Interessent für Sterling wird vor allem der FC Barcelona genannt. Dort würden seine Chancen auf mehr Spielzeit deutlich besser stehen als im Star-Kader der Skyblues.