Hradecky nach Fehler sauer - Hätte das 0:1 nicht zählen dürfen?

Hrádecký leistete sich gegen Monaco einen folgenschweren Fehler
Hrádecký leistete sich gegen Monaco einen folgenschweren Fehler / INA FASSBENDER/GettyImages
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Es war mal wieder ein typischer Leverkusen-Auftritt auf internationaler Ebene. Eigentlich dominierte die Werkself die Partie gegen AS Monaco, was sie allerdings nicht daran hinderte, mit 2:3 zu verlieren. Bezeichnend war insbesondere das 0:1, bei dem Keeper Lukáš Hrádecký mal wieder böse patzte. Doch hätte das Tor überhaupt zählen dürfen?

Nach einem Rückpass in der neunten Spielminute von Jonathan Tah zu Lukáš Hrádecký ließ der Keeper den Ball zu weit wegtropfen, wodurch es zum Zweikampf mit Breel Embolo kam, der mit dem 1:0 für Monaco endete. Es ist längst nicht das erste Mal, dass dem finnischen Schlussmann ein ganz böser Lapsus in einem wichtigen Spiel passiert ist. Die Schuld sah der Keeper nach dem Spiel allerdings nicht bei sich selbst.

"Fragen Sie den Schiedsrichter. Für mich war es ein klares Foul. Ich kriege einen Stoß und falle unkontrolliert. Das ist für mich eine Frechheit. Ich kann auch nicht verstehen, wie er sich diese Aktion nicht nochmal ansehen kann", wütete er nach dem Spiel im RTL-Interview.

Ohne den Schubser von Embolo hätte er "den Ball kontrolliert spielen" können. "Das ist mir sch***egal, das ist eine Frechheit,“ geriet der Keeper zunehmend in Rage.

Der sichtlich schlecht gelaunte Hrádecký regte sich zudem über die Rudelbildung kurz vor dem Ende auf. "Das was nach dem Spiel passiert ist... Die neue Generation, jeder denkt, dass er einen größeren Schw*** als der andere hat. Ich verstehe das nicht, das sind alles Kinder, alles Kinder", wütete der Bayer-04-Keeper.

Zumindest hätte er aber auch mit gutem Beispiel vorangehen und eine Teilschuld für das 0:1 auf seine Kappe nehmen können. Die klare Schwarz-Weiß-Sichtweise hatte er schließlich einigermaßen exklusiv. "Alleine aus Gründen der Dummheit darf es gar kein Foul sein", erklärte RTL-Experte Patrick Helmes, was zugegebenermaßen aber auch ein eher schwaches Argument ist.

Via Twitter meldete sich auch Augsburg-Keeper Rafal Gikiewicz zu Wort, der von einer "unglücklichen Szene", aber keinem Foul sprach.

Embolo zeigt Verständnis für Hrádecký

Monaco-Angreifer Embolo sah in der Szene selbstredend auch keinen Regelverstoß. "Es waren genug Kameras da. Ich gehe ein bisschen auf den Kontakt, aber das gehört zum Sport. Es ist kein wilder Kontakt", erklärte der Ex-Gladbacher, der aber auch Verständnis für den Leverkusen-Schlussmann zeigte. "Der Kontakt war jetzt nicht übertrieben hart, es war Hüfte an Hüfte. Ich kann verstehen, dass er sich ärgert. Schade für ihn, ein bisschen glücklich für uns", gestand er.

Im Netz zog der Leverkusen-Keeper einiges an Spott auf sich, was angesichts der Situation nicht überraschend ist. Letztlich war es eine 50:50-Szene, die durchaus auch abgepfiffen hätte werden können. Prinzipiell darf sich Hrádecký aber gar nicht in eine solche Situation bringen.


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