Lotka-Saga: Hertha will Ablöse vom BVB - Landet der Fall vor dem Sportgericht?
Von Simon Zimmermann
Der Transfer von Marcel Lotka von der Berliner Hertha zum BVB entwickelt sich zur Saga. Die Alte Dame hat offenbar eine Vertragsoption genutzt, um das auslaufende Arbeitspapier zu verlängern. In Dortmund wusste man von der Existenz dieser Klausel allerdings nichts. Jetzt droht der Fall vor dem Sportgericht landen.
Am 1. März gab der BVB den Transfer von Marcel Lotka bekannt. Der 20-jährige Torhüter unterschrieb bei Schwarz-Gelb einen Vertrag über zwei Jahre und sollte hauptsächlich die zweite Mannschaft in der 3. Liga verstärken.
Seither hat die Karriere des in Duisburg geborenen polnischen Junioren-Nationalkeepers rasant an Fahrt aufgenommen. Lotka absolvierte acht der letzten neun Bundesliga-Partien für die Hertha - und profitierte dabei von den Verletzungen von Stammkeeper Alexander Schwolow.
Der 20-Jährige konnte seine Chance nutzen und zeigte starke Leistungen, mit denen er der Hertha aus den Tiefen des Tabellenkeller half.
Bei seinem aktuellen Klub hat der Youngster einen solch guten Eindruck hinterlassen, dass man ihn nicht gehen lassen möchte - zumindest nicht ablösefrei. Eigentlich läuft sein Vertrag Ende Juni aus. Und eigentlich ist der ablösefreie Wechsel nach Dortmund bereits perfekt. Doch das Wort 'eigentlich' wird bei diesem Deal immer größer geschrieben.
Hertha aktiviert Klausel und verlängert Lotka-Vertrag bis 2023
Laut Bild besaß die Hertha eine spezielle Klausel im Vertrag des 20-Jährigen, dank der man das Arbeitspapier mittlerweile bis 2023 verlängert hat. Diese Klausel konnte bis zum 30. April gezogen werden.
Der Tabellen-15. der Bundesliga fordert vom BVB nun eine Ablöse (eine Million Euro) - oder will Lotka weiter in Berlin halten. Gegenüber der Bild erklärte Anwalt Matthias Jaroschowitz die Situation und sieht den Fehler bei der Borussia!
BVB wusste nichts von der Klausel - und will keine Ablöse zahlen
"Das ist eine normale Option, die der Verein jetzt vollkommen zu Recht gezogen hat. Aus Dortmunder Sicht hätte man bei Vertragsabschluss damals auf genau diese Option verzichten müssen", so der Anwalt.
Dumm nur, dass der BVB von der Existenz dieser Klausel nie erfahren haben soll. Eine Ablöse will man Bild-Angaben zufolge nicht bezahlen. Die Transfer-Saga könnte deshalb vor dem Sportgericht landen. Eine schnelle Einigung zwischen beiden Klubs ist jedenfalls nicht in Sicht.