Liverpool will Alaba im Winter - Das Transfer-Gerücht im Check
Von Simon Zimmermann
Das Dauerthema beim FC Bayern nimmt die nächste Schleife: Die sportliche Zukunft von David Alaba ist weiter ungewiss. Der FC Liverpool soll den Bayern-Abwehrchef nun für den Winter ins Visier genommen haben. 90min blickt auf das Transfergerücht von der Insel:
David Alaba und der FC Bayern - eine Fortsetzung der Erfolgs-Ehe stockt weiter. Kommt es jetzt zur vorzeitigen Scheidung? Der FC Liverpool hat bekanntlich arge Abwehrsorgen, nachdem sich Virgil van Dijk schwer verletzte und auf unbestimmte Zeit ausfällt. Zu allem Überfluss muss Reds-Coach Jürgen Klopp nun auch noch auf Aushilfs-Verteidiger Fabinho verzichten.
Schon vor der Blessur des Brasilianers wurde rund um die Anfield Road munter über potenziellen van-Dijk-Ersatz spekuliert. Vereinslose Spieler, die direkt helfen können, werden gehandelt - dazu Kandidaten für den Winter, die auch nach dem Comeback des Holländers weiter eine wichtige Rolle einnehmen können.
Liverpool hat Alaba auf dem Zettel: Das Gerücht
Zu diesen Kandidaten soll nun auch David Alaba gehören. So zumindest berichtet es das britische Fußballportal Football Insider. Eine Quelle will dem Portal verraten haben, dass Alaba auf der Liverpool-Liste steht. Vor allem die Flexibilität des Österreichers spreche für eine Verpflichtung. Der 28-Jährige wurde unter Hansi Flick in die Innenverteidigung beordert, kann aber auch als Linksverteidiger oder im zentralen Mittelfeld agieren.
Alaba und die Reds: Die Ausgangslage
Laut der Sportbild konnten sich der FC Bayern und die Alaba-Seite auch im dritten Anlauf nicht auf eine Vertragsverlängerung einigen. Knackpunkt ist und bleibt das Jahressalär für den Österreicher. Stand jetzt, kann Alaba also ab dem Januar offiziell mit anderen Klubs verhandeln - sein Vertrag in München läuft im Sommer 2020 aus.
Dann droht der FCB sein Eigengewächs ablösefrei zu verlieren. Gerade in aktuellen Corona-Zeiten ein unschönes Szenario. Der Winter wäre also die letzte Möglichkeit, Einnahmen für Alaba zu generieren. Sein Marktwert wird aktuell auf 65 Millionen Euro geschätzt - Angebote dürften aber weit darunter liegen, angesichts der Rest-Vertragslaufzeit.
Die große Frage ist, wie vertrackt die Verhandlungen zwischen den Bayern und Alaba tatsächlich laufen? Sollte bis Ende des Jahres keine Lösung in Sicht sein, muss sich der deutsche Rekordmeister zwangsläufig mit einem Winter-Verkauf beschäftigen. Dabei gilt es abzuwägen, wie wichtig Alaba für die aktuellen Ziele ist, wie man ihn ersetzen könnte und wie hoch die generierte Ablöse ausfallen kann. Fest steht, für die FCB-Verantwortlichen wäre es in dieser Situation ein schmaler Grad.
Die Quelle
Egal ob Liverpool, die spanischen Topklubs Barça und Real, oder andere europäische Schwergewichte: Alaba wird weiterhin in schöner Regelmäßigkeit mit diesen Klubs in Verbindung gebracht werden, solange seine Situation ungeklärt ist.
Football Insider muss als eher unseriöse Quelle betrachtet werden, bei dem Namedropping gerne mal als Exklusiv-Story verkauft wird. Gerade nach der Verletzung von Fabinho vom Dienstagabend, scheint es mehr als ein "Zufall" zu sein, dass das Portal nun mit den Alaba-Infos um die Ecke kommt. Verlassen sollte man sich auf den Bericht also nicht.
Die Einschätzung
Eine heiße Spur an die Mersey führt bei Alaba (noch) nicht. Doch die könnte sich in den kommenden Wochen noch entwickeln. Denn aus Reds-Sicht würde ein Transfer natürlich viel Sinn machen - insbesondere in der aktuellen Lage. Mit 28 Jahren hat der Österreicher noch viel Fußball vor sich, mit dem auslaufenden Vertrag wäre eine eher geringe Ablöse im Vergleich zu Marktwert und Potenzial fällig - und auch die Gehaltswünsche dürften unschwer erfüllt werden.
Das Zünglein an der Waage sind sowohl der FC Bayern als auch Alaba selbst. Will Alaba überhaupt nach England oder hat er weiter Barça oder Real Madrid als Wunschziele im Blick. Lautet die Antwort: 'Ich will lieber nach Spanien', wird Alaba einen Teufel tun, und im Winter wechseln. Zumindest nicht in die Premier League.
Sollte Alaba grundsätzlich offen dafür sein, den Thiago-Weg zu Klopp zu gehen, müsste der FC Bayern mitspielen und bereit sein, Alaba im Winter ziehen zu lassen. Bevor es soweit käme, stünden aber noch ein zäher Ablöse-Poker bevor (siehe Thiago).
90min-Transferprognose: Alaba bleibt so oder so bis Saisonende in München
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