Liverpool macht Barça bei Memphis Depay Konkurrenz
Von Guido Müller
Bislang schien das wahrscheinlichste Ziel für den holländischen Nationalspieler Memphis Depay der FC Barcelona zu sein, wo sein früherer Bondscoach Ronald Koeman seit neun Monaten das Sagen hat. Doch jetzt scheint auch der FC Liverpool seine Fühler nach dem 27-Jährigen auszustrecken.
Ob ein kausaler Zusammenhang zwischen der heutigen Meldung, dass sich Erling Haalands Berater in Barcelona befindet, und dem Interesse der Reds an Depay besteht, muss im Spekulativen bleiben. Fakt ist: der Holländer ist ab Juni ablösefrei zu haben.
In Corona-Zeiten kein ganz ungewichtiges Argument. Dem man die gute Leistungsbilanz von Depay in der laufenden Saison (24 Scorerpunkte in 31 Pflichtspielen für Olympique Lyon) hinzufügen könnte. Auch in den drei WM-Qualifikationsspielen der Holländer (in der Türkei, gegen Lettland und in Gibraltar) war der bullige Stürmer an vier Toren der Oranje (zwei Treffer, zwei Assists) beteiligt.
Reds wollen nicht ins Bieterrennen um Haaland und Mbappé einsteigen
Zwar haben auch die Verantwortlichen von der Anfield Road ihr Interesse an den Top-Flights Kylian Mbappé und Erling Haaland angemeldet, doch angesichts des sich anbahnenden Bieterwettstreits könnten sie nun eine neue Strategie fahren.
Zumal sie mit Mohamed Salah, Sadio Mané und Roberto Firmino ja auch nicht ganz schlecht in der vordersten Reihe aufgestellt sind. Auch ein Diogo Jota hat bis zu seiner im Dezember erlittenen Knieprellung einen mehr als passablen Job gemacht.
Dass der Portugiese auch nach seiner fast dreimonatigen Leidenszeit nicht vergessen hat, wo das Tor steht, stellte er vor zwei Wochen beim Liga-Spiel in Wolverhampton unter Beweis, wo ihm das Siegtor gelang. Auch für Portugal glänzte Jota schon wieder.
Ein Wechsel zum FC Liverpool könnte für Depay also bedeuten, angesichts der dortigen starken Konkurrenz erheblich weniger Spielanteile als an der Rhone zu erhalten. Was aber in Barcelona (um so mehr, wenn sich die Haaland-Gerüchte nicht als bloße Nebelkerze entpuppen sollten) ebenfalls der Fall sein würde. Landsmann Koeman hin oder her.
Auch Juventus könnte eine Option für Depay sein
Und so ist auch eine dritte Option noch nicht gänzlich vom Tisch. Denn auch die Alte Dame aus Turin hat ihr Interesse an Depay bekundet. Nicht undenkbar - trotz der Dementi der Klubführung -, dass Juventus sich in diesem Sommer von Cristiano Ronaldo trennt - und danach seine Sturmreihe komplett neu aufbaut.
Die spanische Marca hatte vor einigen Tagen berichtet, dass es zwischen Azulgrana und Bianconeri bereits erste Kontakte bezüglich eines möglichen Tausches (Griezmann zu Juventus, Dybala zu Barça) gegeben haben soll.