Situation anders als in Mainz & Dortmund: Klopp schließt Liverpool-Abgang weiter aus
Von Simon Zimmermann
Liverpool steckt in der Krise. Aufgeben kommt für Jürgen Klopp aber nicht infrage. Der Reds-Coach hat sich zu "100 Prozent" zum Klub bekannt und denkt nicht an einen Rücktritt.
Der FC Liverpool wartet 2023 noch auf den ersten Sieg in der Premier League. In der Tabelle stehen die Reds auf einem völlig enttäuschenden zehnten Platz und drohen das internationale Geschäft zu verpassen. Am Montagabend soll im Merseyside-Derby gegen Stadtrivale Everton endlich ein Dreier her.
Mit einem Sieg gegen die Toffees würde Liverpool zumindest an Chelsea vorbeiziehen und den Rückstand auf Champions-League-Platz vier (Newcastle) auf neun Punkte verkürzen. Doch auch gegen den 18. Everton wird ein Erfolgserlebnis kein Selbstläufer. Die Blauen aus Livepool haben zuletzt Spitzenreiter Arsenal überraschend mit 1:0 geschlagen.
Ungeachtet des Ausgangs im Derby am Montagabend will Jürgen Klopp weiter alles versuchen, um mit den Reds wieder in die Erfolgsspur zu gelangen. Nach der sportliche Talfahrt der letzten Wochen und Monate ist auch der LFC-Coach in die Kritik geraten. Einen Rücktritt nach acht Jahren als Liverpool-Trainer schließt er aber weiter aus.
Klopp weist Vergleiche mit Mainz & Dortmund von sich
"Ich werde und kann nicht gehen. Ich trage Verantwortung, zu viel Verantwortung, und ich will es schaffen. Ich bin zu 100 Prozent engagiert", meinte Klopp vor dem Merseyside-Derby. Im vergangenen Jahr hatte er seinen Vertrag bis 2026 verlängert.
"Ich bin erfahren genug, um zu wissen, dass man das durchstehen kann, und zwar aus zwei Gründen: Als ich Mainz verließ, war das auch ein Karriereschritt. Als ich Dortmund verließ, war ich in dem Moment wirklich erschöpft und dachte, es sei an der Zeit, etwas anderes zu tun", meinte der 55-Jährige. Seine beiden Ex-Klubs hatte Klopp nach jeweils sieben Jahren verlassen.
"In diesem Moment bin ich hier nicht. Ich bin komplett hier, aber ich verstehe, wenn die Leute sagen 'oh, sieben Jahre dort, sieben Jahre dort', aber das hat nichts damit zu tun. Die Situation ist aus anderen Gründen schwierig, aber das ist nicht einer davon", meinte Klopp weiter.
Nach der satten 0:3-Pleite gegen die Wolves am letzten Spieltag gab Klopp seinen Spielern ein paar Tage frei. Es folgte eine Teamsitzung, bei der die Probleme knallhart angesprochen worden sein sollen. Man kann das Treffen wohl gut und gerne auch als Krisensitzung bezeichnen.
"Ich hoffe, es waren die richtigen Dinge [die angesprochen wurden]. Ich denke, in solchen Situationen muss man zu 100 Prozent klar sein, sich hinter nichts verstecken, kritisch, aber auch respektvoll. Aber es ist klar, dass wir nicht nach Ausreden suchen. Das ist normal, das haben wir nie getan und das werden wir nie tun", bekräftigte der LFC-Coach.