Sancho, Wijnaldum und Co.: Die Transfer-Verlierer der Saison
Von Oscar Nolte
Die Fußball-Saison in Europa nimmt langsam richtig Fahrt auf. Nach den ersten Wochen und Monaten lassen sich erste Zwischenfazits ziehen. Das gilt auch für die Spieler, die sich auf dem Transfermarkt im Sommer ordentlich verzockt haben.
1. Georginio Wijnaldum
Georginio Wijnaldum verließ den FC Liverpool nach einer bemerkenswert erfolgreichen Zeit im Sommer, um nochmal ein neues Abenteuer zu erleben. Nachdem der Wechsel zum FC Barcelona scheiterte, schloss sich Wijnaldum schließlich PSG an.
In der Stadt der Liebe legte Wijnaldum einen durchaus ordentlichen Start hin. Mittlerweile ist der Niederländer unter Cheftrainer Mauricio Pochettino aber komplett außen vor. Seine Unzufriedenheit ließ Wijnaldum sogar bereits medial verlauten. Erst in sieben Pflichtspielen stand der Mittelfeldspieler in der Startelf, zuletzt kam er nur noch sporadisch zum Zug.
2. Jadon Sancho
Dass Jadon Sancho zurück in die Heimat wechseln wollte, war ein seit langer Zeit offenes Geheimnis. Beim BVB trauert man dem englischen Nationalspieler zwar massiv nach, böses Blut gab es aber nicht. Und trotzdem: Sancho hätte ein weiteres Jahr in Dortmund sicher gut getan.
Im Star-Ensemble von Manchester United kommt der Ballkünstler nämlich überhaupt nicht auf Betriebstemperatur. In den letzten drei Pflichtspielen brachte es Sancho auf nur mickrige drei Einsatzminuten. Eine Torbeteiligung für seinen neuen Club konnte Sancho noch nicht verzeichnen.
3. Sergio Ramos
Bei Real Madrid hat Sergio Ramos eine Ära geprägt. Im Spätherbst seiner Karriere verließ der Spanier seine fußballerische Heimat schließlich im Sommer und schloss sich Paris SG an. Dort ist der Innenverteidiger jedoch zum Zaungast verkommen.
Seit seinem Wechsel fällt Ramos mit Wadenproblemen aus. Sein Debüt für PSG konnte der 35-Jährige noch nicht geben, aktuell ist sein erster Einsatz auch nicht in Sichtweite. Der französische Serienmeister soll sogar bereits darüber nachdenken, den Vertrag des Spaniers vorzeitig aufzulösen.
4. Marcel Sabitzer
Marcel Sabitzer folgte seinem Mentor Julian Nagelsmann im Sommer zum FC Bayern. Da der Österreicher das System des neuen Trainers bestens kennt, ging man davon aus, dass Sabitzer beim FCB schnell einschlagen würde.
Bislang spielt der 27-Jährige aber noch überhaupt keine Rolle. Erst zwei Mal stand er für die Bayern in der Startelf, ansonsten kam er nur zu Kurzeinsätzen. Eine Torbeteiligung für den neuen Arbeitgeber gelang Sabitzer noch nicht. Sogar der eigentlich schon aussortierte Corentin Tolisso erhält derzeit oft den Vorzug.
5. Sergio Agüero
Sergio Agüero erfüllte sich im Sommer seinen Traum, mit Kumpel Lionel Messi zusammenzuspielen. Der beispiellose finanzielle Absturz beim FC Barcelona führte jedoch zum Abgang von Messi und einem Scherbenhaufen, der die Katalanen ganz weit zurück wirft.
Verletzungsbedingt kam Agüero zudem bislang nur sporadisch für Barca zum Einsatz und fällt nun auch noch mit Herzproblemen für die kommenden Monate aus. Bislang ist das Kapitel Barcelona für Agüero ein echter Albtraum.
6. Gianluigi Donnarumma
Während es bei Milan läuft wie geschmiert, schaut Gigi Donnarumma in Paris bislang ziemlich in die Röhre. Anders als erwartet ist der italienische Nationaltorhüter bei PSG nicht die klare Nummer Eins, sondern in der Hierarchie bislang knapp hinter Keylor Navas.
In Mailand konnten die Tifosi den Wechsel Donnarummas ohnehin nur schwerlich nachvollziehen; mittlerweile müsste auch Donnarumma einsehen, dass sein Wechsel zu Paris SG nicht die beste Entscheidung war.
7. Andre Silva
Bei Eintracht Frankfurt ballerte sich Andre Silva in der vergangenen Saison auf die Einkaufszettel der Top-Clubs. Im Sommer folgte der logische nächste Schritt: Silva wechselte zu RB Leipzig.
Bei den Sachsen hat der Portugiese aber mächtig Anlaufschwierigkeiten. Mit einigen Ausnahmen hat Silva bislang mit Ladehemmungen zu kämpfen, wirklich kuschelig ist es zwischen dem 25-Jährigen und seinem neuen Arbeitgeber noch nicht.
8. Ibrahima Konate
Für 40 Millionen Euro sicherte sich der FC Liverpool im Sommer die Dienste von Ibrahima Konate. Der 22-Jährige ist zweifelsfrei eines der größten Verteidiger-Talente überhaupt, muss sich an der Anfield Road jedoch auch mit großer Konkurrenz messen.
Und bislang hat Konate noch das Nachsehen. Auf mickrige vier Pflichtspiel-Einsätze bringt es der Franzose bislang. Für Cheftrainer Jürgen Klopp ist es typisch, dass er Neuzugänge langsam an sein System und die Mannschaft heranführt. Trotzdem: seinen Start in Liverpool hätte sich Konate sicherlich anders vorgestellt. Das letzte Wort ist aber definitiv noch nicht gesprochen.
9. Saul Niguez
Bei Atletico Madrid wurde Saul in der abgelaufenen Spielzeit nur noch eine Nebenrolle zuteil. Im Sommer trennte sich der Spanier daher von den Rojiblancos und wechselte zunächst auf Leihbasis zum FC Chelsea.
Dort durchlebte Saul ein schauriges Debüt, das ihn direkt ins Abseits katapultierte. In der Liga und in der Champions League bringt es der Mittelfeldspieler seither nur auf 27 Einsatzminuten. Im EFL-Cup durfte Saul zwei Mal von Beginn an ran. Stand jetzt sieht es nicht danach aus, dass der Spanier bei den Blues ein neues sportliches Zuhause gefunden hat.
10. Amin Younes
Bei Eintracht Frankfurt konnte Amin Younes seine Karriere wieder ankurbeln. Seine tollen Leistungen brachten den Tempo-Dribbler sogar wieder in das Blickfeld der deutschen Nationalmannschaft.
Umso überraschender kamen Younes' Wechselgedanken im Sommer. Saudi-Arabien und das große Geld riefen, der sicher geglaubte Wechsel zerschlug sich aber. Younes schwänzte daraufhin das Training der Eintracht und verscherzte es sich endgültig mit der SGE. Für die Adler wird der 28-Jährige nicht mehr auflaufen. Da Younes in Frankfurt nur einen Leihvertrag bis zum Saisonende hat, versuchen die Verantwortlichen eine gemeinsame Lösung mit dem SSC Neapel zu finden, der Younes 2020 an die SGE auslieh. Frankfurt strebt aktuell eine fristlose Kündigung des Vertrages an.