"Einfach mal durchatmen": Lewis Holtby übt scharfe Schiedsrichter-Kritik

Lewis Holtby hat nach dem Bundesliga-Spiel gegen den VfL Wolfsburg scharfe Kritik an deutschen Schiedsrichtern geäußert. Der Kieler Kapitän wünscht sich eine ruhigere Linie.
Lewis Holtby
Lewis Holtby / Helge Prang/GettyImages
facebooktwitterreddit

Holstein Kiel hat am zweiten Bundesliga-Spieltag mit 0:2 gegen den VfL Wolfsburg verloren. Schiedsrichter Florian Exner hatte in der Partie insgesamt elf gelbe Karten verteilt, zudem sah Kiels Cheftrainer Marcel Rapp die Rote Karte. Störche-Kapitän Lewis Holtby brachte das auf die Palme.

"Sind wir so soft geworden im deutschen Fußball?", monierte Holtby nach dem Spiel bei Sky. Holtby stieß dabei auf, dass Szenen "für den Mist" abgepfiffen wurden. Bei den aktuellen Auslegungen der deutschen Schiedsrichter könne man laut Holtby zeigen, was man in der "Schauspielschule" gelernt habe. Präzise: "Mich mal fallen lassen, theatralisch."

Holtby redete sich in Rage, war gar nicht mehr einzufangen. Besonders über den Platzverweis für seinen Trainer äußerte Holtby Unverständnis. "Wenn man es jetzt nicht gesehen hätte, würde man meinen, Rappo wäre hin gegangen, hätte dem Trainer oder irgendeinem eine Backpfeife gegeben. Wofür man heutzutage Rot kriegt als Trainer", schimpfte Holtby.

Rapp hatte die Rote Karte gesehen, weil er die gegnerische Coaching-Zone betreten und dort reklamiert hatte. Rapp beteuerte später, dass er von dieser Regeln nichts wusste.

Holtby schlussfolgerte, dass die Entwicklung aktuell nicht zu begrüßen sei und die Schiedsrichter wieder ausgeglichener werden müssen. "Einfach mal durchatmen", riet Holtby. "Entspannt euch mal alle wieder ein bisschen, Schiedsrichter, das ist mir zu einfach." Holtby warnte, dass die Spieler sich sonst nur noch fallen lassen würden. "Sobald uns einer berührt, lassen wir uns fallen, wir rollen uns 17 Mal - aber das will auch keiner sehen."

Von den Schiedsrichtern wünscht sich Holtby daher wieder mehr Fingerspitzengefühl und Kommunikation statt Sanktion. "Wenn ich heute jedes Mal den sterbenden Schwan gespielt hätte, hätte ich 18 Fouls rausziehen können. Wenn du ein Unparteiischer bist, bring Ruhe rein. Wenn zwei hitzige Stiere mehr oder weniger hier einen Kampf auf dem Platz haben - Ruhe reinbringen. Und nicht immer die ganze Zeit Gelbe Karten ziehen", schloss der Kieler Kapitän.


Weitere Bundesliga-News lesen:

feed