Leverkusen verspielt Sieg gegen kämpfende Mainzer | Spielbericht und Reaktionen
Bayer 04 Leverkusen verspielt in letzter Sekunde den Sieg gegen den 1. FSV Mainz 05. Ein sicher geglaubter Sieg zerrinnt innerhalb von drei Minuten. Damit klettert Leverkusen auf Platz drei. Mainz bleibt zwar auf Rang 17 stehen, kann sich aber durchaus Hoffnungen auf den Klassenerhalt machen.
Tore: 1:0 Alario (14.), 2:0 Schick (84.), 2:1 Glatzel (89.), 2:2 Stöger (90.+2.)
Direkt die erste Chance ist drin - Danach kommt nicht mehr ganz so viel
Das Spiel begann mit dem gewohnten Bild bei Leverkusen. Bestes Beispiel dafür war Leon Bailey, der zum 18. Mal in Folge in der Startelf stand. Aber viel lief auf dem Platz zunächst nicht zusammen. Erst in der 14. Minute hatte Leverkusen seine erste Gelegenheit. Und die nutze die Werkself zur Führung. Diaby setzte sich auf dem Flügel per Beinschuss gegen da Costa durch und legte den Ball von links in die Mitte. Alario bewies seinen Torriecher und spitzelte den Ball aus sieben Metern gerade so durch die Beine von Zentner. Das war mal ein Einstand nach Maß für die Hausherren.
Aber auf einen ruhigen Arbeitstag einstellen sollten sich die Leverkusener besser nicht. Denn Mainz war nun drin in der Partie und warf sich nach vorne. Hradecky hatte in der 16. Minute Glück, dass Onisiwo bei seinem Kopfball aus 11 Metern nur den Pfosten traf. Da wäre der Leverkusener Keeper definitiv nicht drangekommen.
Dann schlief das Spiel so ein bisschen ein. Mainz versuchte viel, aber es fehlte der Zug zum Tor. Leverkusen beschränkte sich aufs Verteidigen. Ungewöhnliche Taktik für die Mannschaft von Peter Bosz, aber sie funktionierte. Immer wieder gab die Werkself Nadelstiche ab, um sich nicht völlig zurückzuziehen. Alario scheiterte mit einem Schuss aus 18 Metern an Zentner.
In der 40. Minute gab es die Mega-Chance für Bayer. Diaby setzte sich gut auf dem linken Flügel durch und flankte auf Strafraumhöhe. Seinen Ball nahm Bailey per Kopf. Die Bogenlampe senkte sich gegen die Latte. Der Abpraller fiel Demirbay vor die Füße. Aber den Schuss konnten die Mainzer noch vor der Linie klären. Danach kam bis zur Halbzeit von beiden Mannschaften nichts mehr.
Mainz drückt auf den Ausgleich - Lange hält die Leverkusener Defensive
Der FSV Mainz 05 kam mit einem klaren Plan aus der Halbzeit. Der Ausgleich sollte um jeden Preis her. Die Mannschaft von Bo Svensson warf nun alles nach vorne. Und die Leverkusener Abwehr hatte sichtbar Probleme. Onisiwo eröffnete in der 53. Minute den Mainzer Chancenreigen. Er probierte es aus der Distanz, aber der neu gekommene Lomb entschärfte den Ball. Wer dachte, dass Leverkusen reagieren muss, lag falsch. Es spielte nur noch Mainz. Barreiro verfehlte zweimal ganz knapp das Tor um einen Meter. Der Ausgleich wäre zu diesem Zeitpunkt verdient gewesen.
In der 65. Minute ist gehörig Chaos im Leverkusener Strafraum. Fosu-Mensah rettet zweimal gegen Szalai und Latza, dem ein abgewehrter Schuss von Onisiwo vor die Füße fiel. Der Neuzugang hielt die Werkself in Führung.
Mainz drückte und drückte, aber das Tor wollte nicht fallen. Stattdessen traf erneut Leverkusen. Der eingewechselte Schick setzte sich im Strafraum gegen Bell durch, blieb eiskalt und tunnelte Zentner. Der Ball war im Tor, Leverkusen feierte und Mainz fragte sich, wie das passieren konnte. War man doch die bessere Mannschaft. Nun schien die Partie entschieden.
Aber das Ende war noch lange nicht erreicht. Mainz blieb dran und kämpfte tapfer. Und tatsächlich wurde all der Mut in der 89. Minute belohnt. Niakhate spielte einen wunderbaren Ball hinter die Leverkusener Abwehr. Niemand hat Glatzel im Blick und der Mainzer Stürmer macht aus kurzer Distanz sein erstes Saisontor. Ein klasse herausgespielter Treffer.
Doch Schluss war noch lange nicht. Aufgrund mehrer Unterbrechungen gab es fünf Minuten Nachspielzeit. Mainz witterte nochmal die Chance zum Ausgleich und versuchte es nun mit langen Bällen. Die Pfälzer erwischten die Gastgeber in der 92. Minuten tatsächlich auf dem falschen Fuß. Nach Ballgewinn flankte Bell in die Mitte. Bender versuchte den Ball irgendwie zu klären, aber seine Rettungstat legt den Ball direkt für Stöger auf. Der Mainzer reagierte blitzschnell und schoss den Ball aus sieben Metern ins Tor. Das Wunder wurde tatsächlich noch wahr.
Am Ende schlägt Leverkusen sich selbst. Der 1. FSV Mainz 05 kommt mit mehr Willen und Druck aus der Kabine und gibt bis zum Schlusspfiff nicht auf. Das Unentschieden ist durchaus verdient. Es hätte sogar ein Tor mehr für die Gäste sein können. Leverkusen muss unbedingt an der Defensive arbeiten. Wenn es so weitergeht, ist das Ziel Champions League ernsthaft in Gefahr.