Leverkusen schnappt sich Tabellenführung gegen neun Hoffenheimer | Spielbericht und Reaktionen
Von Christian Gaul
Am Sonntagabend empfing Bayer Leverkusen das Team der TSG Hoffenheim, die Werkself wollte dabei mit einem Sieg die Tabellenführung übernehmen. Die eigene Chancenverwertung, Glück in der Abwehr und der einseitig auslegende Schiedsrichter sorgten tatsächlich dafür, dass Bayer nun von der Spitze grüßen darf.
- Bayer Leverkusen: Hradecky - L. Bender, Tah, Tapsoba, Sinkgraven - Wirtz, Baumgartlinger, Amiri - Bailey, Schick, Diaby
- TSG Hoffenheim: Baumann - Posch, Vogt, Nordtveit, Sessegnon - Rudy, Samassekou, Baumgartner - Grillitsch - Bebou, Kramaric
- Tore: 1:0 Bailey (4.), 2:0 Bailey (27.), 2:1 Baumgartner (50.), 3:1 Wirtz (55.), 4:1 Alario (Handelfmeter / 90.+1)
- Besondere Vorkommnisse: Gelb-Rot für Hoffenheims Grillitsch (64.) und Posch (79.)
Kramaric assistiert bei Baileys Doppelpack
Bereits nach 15 Sekunden hätte Grillitsch die Gäste-Führung besorgen können, doch setzte er seinen Kopfball zu hoch an. Mit dem ersten Torschuss gingen die Hausherren dann aber in Führung. Nach einer kurz ausgeführten Ecke nahm Bailey vom rechten Strafraumeck Maß und schlenzte den Ball sehenswert mit links in den Kasten (4.). Damit übernahm Leverkusen vorerst die Tabellenführung.
Nachdem der Jamaikaner kurz darauf das 2:0 vergab, beruhigte sich die Partie zunächst, abgesehen von einem möglichen Elfmeter für Hoffenheim, den Schiedsrichter Petersen jedoch verwehrte (18.). In der 24. Minute ließ Hradecky eine Flanke von Rudy genau vor die Füße von Baumgartner klatschen, parierte aber dessen Versuch aus elf Metern. Bebous Abstauber mit der Hacke landete meterweit neben dem Tor. Kurz darauf tat Kramaric den Gastgebern den Gefallen und legte den Ball ungewollt genau in den Lauf von Bailey, dieser umkurvte noch Baumann und traf eiskalt zum 2:0 (27.).
Posch setzte im direkten Gegenzug einen Kopfball aus wenigen Metern nur über den Kasten, beide Mannschaften hielten das Tempo bis zur Halbzeit hoch. Hoffenheim setzte sich phasenweise am Bayer-Strafraum fest, Zählbares gab es vor der Pause aber nicht mehr. Stattdessen hätte Wirtz in der 44. Minute das 3:0 machen können, scheiterte aber nach guter Vorarbeit von Bailey und einem Luftloch von Amiri an Hoffenheims Keeper Baumann. Danach ging es in die Kabinen.
Leverkusen schwimmt kurz und gewinnt dann gegen neun Gäste
Nur vier Minuten waren im zweiten Durchgang gespielt, als Baumgartner aus 20 Metern für den Anschluss sorgte. Kurz darauf hätte der Hoffenheimer eigentlich ausgleichen müssen, doch sein Eingreifen in den Abschluss von Samassekou strich knapp am Pfosten vorbei. Diese Nachlässigkeit rächte sich nur Sekunden später, als Bayer in Person von Wirtz eiskalt zum 3:1 vollstreckte - Schick hatte wunderbar mit der Hacke abgelegt (55.).
In der 64. Minute war die Partie dann vermeintlich entschieden, als Grillitsch mit Gelb-Rot vom Platz flog, obwohl er gegen Amiri klar den Ball spielte. Eventuell handelte es sich bei der zweiten Gelben jedoch auch um Meckern seitens Grillitsch.
Eine Viertelstunde vor dem Ende zog Amiri seinem Gegenspieler Vogt wortwörtlich das Ohr lang, sah dafür aber nur die Gelbe Karte.
Bei der Gelb-Roten für Posch wegen eines absichtlichen Handspiels in der 79. Minute lag der Schiedsrichter wohl richtig. Hoffenheim war nun definitiv besiegt, Leverkusen spielte die Partie locker herunter und der eingewechselte Alario legte in der Nachspielzeit per Elfmeter noch das 4:1 nach. Bayer ist damit amtierender Tabellenführer der Bundesliga.