Leverkusen braucht Top-Stürmer: Fehleinkauf verboten!

Leverkusens Trainer Peter Bosz braucht dringend Verstärkungen für den Angriff
Leverkusens Trainer Peter Bosz braucht dringend Verstärkungen für den Angriff / Pool/Getty Images
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Kai Havertz und Kevin Volland sind schon weg, weitere Stürmer könnten Bayer Leverkusen noch verlassen. Bayer braucht jetzt neue Angreifer, die zahlreiche Scorerpunkte ersetzen - und darf sich dabei keinen Fehleinkauf erlauben.

Das Verkaufen von Top-Spielern ist für Bayer Leverkusen nichts Neues. Nahezu in jedem Jahr verlässt mindestens ein Akteur die Werkself, um sich Bayern, dem BVB oder anderen Größen im europäischen Fußball anzuschließen. In der Regel konnte Bayer die Abgänge gut kompensieren und zumeist weiterhin ein Champions-League-Kandidat bleiben - doch 2020 ist die Situation ungleich schwieriger.

Der Verlust von Julian Brandt vor einem Jahr war zum Beispiel lange vorhersehbar, mit Kerem Demirbay konnte somit frühzeitig dessen Nachfolger verpflichtet werden. Dass Kai Havertz und Kevin Volland gehen würden, hat sich zwar ebenfalls angedeutet - ganz so klar war es lange aber nicht. Aufgrund der Corona-Pandemie war es ohnehin schwierig, weit im Voraus zu planen. Zudem steht auch noch Lucas Alario vor dem Absprung und da Joel Pohjanpalo offensichtlich keine Rolle in den Planungen spielt, muss Leverkusen jetzt dringend zwei Mittelstürmer präsentieren - und beide müssen einschlagen.

Durch die Abgänge von Kai Havertz und Kevin Volland muss Bayer viele Scorerpunkte ersetzen
Durch die Abgänge von Kai Havertz und Kevin Volland muss Bayer viele Scorerpunkte ersetzen / TF-Images/Getty Images

Stand jetzt muss Bayer 49 Scorerpunkte aus der Vorsaison ersetzen; geht Alario auch noch, wären es derer 64. Stürmer, die diese Zahl garantiert bringen, sind derzeit nicht zu bekommen. Und selbst wenn man einen gefunden hat, dem man es zutraut (Patrik Schick ist die erste Wahl), werden die Verhandlungen mit den anderen Vereinen wenig Spaß machen. Denn sie wissen nicht nur vom dringenden Bedarf der Rheinländer, sie wissen auch von deren Einnahmen durch Havertz. Das dürfte die Preise sicher nicht sinken lassen.

Neue Stürmer werden für Bayer extra teuer

Dass Beispiel Schick zeigt dies auch: RB Leipzig hatte nach der Leihe im Vorjahr eine Kaufoption in Höhe von 29 Millionen Euro, die die Roten Bullen aber verstreichen ließen. Sie wollten mit der AS Rom eine günstigere Ablöse verhandeln, die angeblich geforderten 25 Millionen Euro aber nicht zahlen. Leverkusen legt jetzt Medienberichten zufolge sogar 27 Millionen auf den Tisch. Selbst ohne Corona wäre das schon sehr viel Geld für den Tschechen, doch hat Bayer eine Wahl?

Patrik Schick kommt wohl für 27 Millionen Euro und steht unter großem Druck - Leverkusen braucht seine Tore
Patrik Schick kommt wohl für 27 Millionen Euro und steht unter großem Druck - Leverkusen braucht seine Tore / James Williamson - AMA/Getty Images

Mit Schick kommt ein Stürmer, der nachgewiesen hat, dass er in der Bundesliga zweistellig treffen kann. Angreifer einer solchen Kategorie müssen die Leverkusener nun holen, ein zweiter ist noch nicht gefunden. Vor allem aber müssen die Transfers sitzen, einen teuren Fehleinkauf kann sich der Verein definitiv nicht leisten. Dazu ist das Geld momentan zu wertvoll und davon hängt die sportliche Situation ab.

Mit Leon Bailey (wobei der auch noch an einen Abgang denkt), Moussa Diaby, Florian Witz und auch Karim Bellarabi gibt es gute Flügelspieler und Zuarbeiter, doch Tore wie Volland und Havertz werden sie nicht erzielen. Das gilt auch für den in Frankreich gehandelten Julian Draxler. Das müssen Schick und Mister X machen, sie werden als Vollstrecker benötigt - und bleiben die Treffer aus, wird Leverkusen in der kommenden Saison ein Problem bekommen, das internationale Geschäft zu erreichen. Die Sturm-Transfers müssen sitzen.