Leroy Sané über Nagelsmann, Tuchel & die "oft etwas zu rasante Bewertung"

Leroy Sané wünscht sich weniger Superlativ in der Berichterstattung über ihn
Leroy Sané wünscht sich weniger Superlativ in der Berichterstattung über ihn / Matthias Hangst/GettyImages
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Leroy Sané hat vor dem CL-Duell mit seinem Ex-Klub Manchester City über die Aufgabe gegen die Skyblues, sein Verhältnis zu Nagelsmann und Tuchel und über die unausgewogene Berichterstattung gesprochen.

Für Leroy Sané geht es im Viertelfinale der Champions League mit dem FC Bayern gegen seinen Ex-Klub. Im Sommer 2016 wechselte der heute 27-Jährige für 52 Millionen Euro Ablöse von Jugendklub Schalke 04 zu Manchester City.

Vier Jahre verbrachte Sané bei den Skyblues. Zweimal wurde er englischer Meister, dazu gewann er den FA-Cup, zweimal den Ligapokal und zweimal den Supercup. Vor allem 2018 ziegte Sané herausragende Leistungen - mit ihm wurden die Cityzens englischer Meister mit einem neuen Punkterekord (100).

Im Interview mit Sport1 sprach Sané vor dem Hinspiel am Dienstabend (21 Uhr) über die Aufgabe gegen die himmelblauen aus Manchester. Wenig verwunderlich sieht Sané die Skyblues als ganz harten Brocken: "In meinen Augen wäre ein schwierigeres Los im Moment nicht möglich gewesen. Sie sind eine Weltklasse-Mannschaft vom ersten bis zum letzten Mann, haben überragende Qualitäten und dazu noch einen Weltklasse-Trainer, der diese Stärken auch einzusetzen weiß."

"Ich habe mich von ihm immer abgeholt gefühlt."

Sané über Nagelsmann (Sport1)

Sané äußerte sich im Interview auch über den Trainerwechsel von Julian Nagelsmann zu Thomas Tuchel. Und über die Berichterstattung zu seiner Person.

"Ich habe mit Julian ein sehr gutes Verhältnis - es tat mir leid, dass er am Ende gehen musste, weil wir als Mannschaft teilweise nicht die Ergebnisse liefern konnten wie erhofft. Ich habe mich von ihm immer abgeholt gefühlt. Ich wünsche ihm nur das Beste für die Zukunft und bin mir sicher, dass er noch sehr, sehr viele erfolgreiche Trainerjahre auf internationalem Top-Niveau vor sich haben wird", so Sané über Nagelsmann.

Auch zu Thomas Tuchel hatte er nur Positives zu berichten: "Ich habe ihn bisher als sehr kommunikativen und hochmotivierten Trainer wahrgenommen, der so wenig wie möglich dem Zufall überlassen möchte. In vielen Bereichen erinnert er mich auch an die Arbeit gemeinsam mit Pep. Es macht Spaß und ich bin mir sicher, dass wir mit ihm sehr erfolgreich sein werden."

Sané wünscht sich ein "ausgewogeneres Maß" in der medialen Betrachtung

In den drei Spielen unter Tuchel stand Sané jeweils in der Startelf und wurde nur zuletzt in Freiburg kurz vor Schluss ausgewechselt. Im Klassiker gegen den BVB bereitete er dabei das 4:0 durch Coman vor. In der laufenden Saison steht der 27-Jährige bei acht Assists und 13 eigenen Treffern in 35 Pflichtspielen. Eine ordentliche, aber nicht herausragende Quote.

Ohnehin steht Sané medial gerne und häufig in der Kritik. Selbst Tuchel erklärte gleich zu Beginn seiner Bayern-Amtszeit, dass es ihn störe, wie häufig über Sané berichtet werde.

"Insgesamt würde ich mir da ein ausgewogeneres Maß wünschen", betonte Sané selbst über die Berichterstattung über seine Person. "Mir geht es in beiden Richtungen oft etwas zu rasant in der Bewertung", meinte er. "Ich weiß selbst, dass ich mich in manchen Aktionen mehr belohnen, mehr Tore machen muss, aber ich habe immer wieder das Gefühl, dass ich in der Öffentlichkeit oft zugespitzt bewertet werde. Nach einem Tor werde ich gefeiert - nach zwei oder drei schwächeren Halbzeiten wird diskutiert, ob ich überhaupt noch gut genug bin für den FC Bayern oder auch die Nationalmannschaft."

Wirklich ändern wird Sané das nur selbst können. Mit mehr Konstanz in seinen Leistungen würden Gala-Auftritte "normaler" werden - und die Schwankungen in den Medien weniger Beachtung finden. Beim FC Bayern würden sich das alle wünschen.