Leon Goretzka über unfaire Kritik & große Ziele
- Der Bayern-Star wehrt sich gegen unangebrachte Kritik
- Ein Bayern-Verbleib steht für ihn nicht in Frage
- Künftig will er das Spiel noch mehr an sich reißen
Von Jan Kupitz

Leon Goretzka reagiert auf die anhaltende Kritik an seinen Leistungen. Dazu äußert er sich zu den Wechselgerüchten und formuliert ein klares Ziel für die kommende Saison.
Die abgelaufene Saison war für den FC Bayern sicherlich die enttäuschendste der letzten zehn Jahre. Dass es am Ende noch zum Meistertitel gereicht hat, täuscht nicht über die schlimme Rückrunde hinweg - nahezu jeder Bayern-Star muss sich den Vorwurf gefallen lassen, in den letzten Monaten weit unter seinen eigenen Möglichkeiten gespielt zu haben.
Einer, der zu den größten Enttäuschungen zählt und in Fankreisen zuletzt immer häufiger angezählt wurde, ist Leon Goretzka. Der Nationalspieler funktionierte im Duo mit Joshua Kimmich überhaupt nicht und leistete sich viele schlimme (technische) Fehler - seine Zweikampfstärke und Dynamik, die ihn zuvor ausgezeichnet hatten, kamen kaum noch zum Tragen.
"Diejenigen, die Kritik üben, wissen beispielsweise nicht, was einem als Spieler vom Trainer mitgegeben wird. Da glaube ich schon, dass ich meine Aufgaben häufiger gut erfüllt habe", wehrte sich der 28-Jährige im Interview mit Sport1. "Ich wurde an Sachen gemessen, die vorher von mir verlangt wurden, als ich noch mehr auf der Acht war - mit anderen taktischen Vorgaben."
Gleichwohl gab Goretzka zu, dass bei ihm "auch schlechte Leistungen dabei" waren. Und zwar "mehr, als man es von mir gewohnt ist. Dem muss man sich selbstkritisch stellen und das mache ich." Der Mittelfeldspieler ließ durchscheinen, dass die abgelaufene Saison sehr kräftezehrend war und dass er Urlaub brauche.
Goretzka will beim FC Bayern bleiben
Nach dem Urlaub dürften sicherlich Gespräche über seine Zukunft folgen. Mit Konrad Laimer kam bereits ein Konkurrent für das zentrale Mittelfeld hinzu, daneben suchen die Bayern einen neuen Star-Sechser. Goretzka wird deshalb immer latent als möglicher Wechselkandidat gehandelt - doch wenn es nach ihm geht, dann ist längst klar, wo er 2023/24 spielt.
"Ich habe keine anderen Pläne, als bei Bayern zu bleiben!", untermauerte er deutlich. "Wir haben nächstes Jahr Großes vor, das hat Jo (Kimmich; Anm. d. Red.) nach dem Ukraine-Spiel ganz treffend gesagt. Dass wir wieder Meister geworden sind, ändert nichts daran, dass wir nächstes Jahr wieder in allen Wettbewerben richtig angreifen wollen und werden."
Dass die Konkurrenz zur neuen Saison deutlich größer werden dürfte, störe ihn auch nicht. Schließlich sei diese "eine Grundvoraussetzung für den Erfolg des FC Bayern". "Die Verantwortlichen kommen ihrer Pflicht nach, alles infrage zu stellen. Aber genauso sicher bin ich auch, dass wir in der neuen Saison gemeinsam zurück in die Erfolgsspur finden", unterstrich der 28-Jährige.
Sein Ziel: "Ankerpunkt in schlechten Phasen sein"
Von der enttäuschenden Saison will sich Goretzka nicht unterkriegen lassen, vielmehr möchte er gestärkt aus ihr hervorgehen. "Ich will in schwierigeren Phasen – wie wir sie aktuell beim DFB haben, wie wir sie zuletzt bei Bayern hatten – noch mehr meinem Anspruch als Führungsspieler gerecht werden", nannte er sein größtes persönliches Ziel.
Wenn es schlecht läuft, möchte Goretzka das Spiel künftig an sich reißen. Er wolle "der Mannschaft helfen, ein Ankerpunkt sein in schlechten Phasen, in denen wir ein Gegentor bekommen oder in denen es nicht richtig läuft".
"Ich habe jetzt ja auch schon einiges erlebt in meiner Karriere. Ich glaube, dass ich von meinem Mindset her noch mehr verstehen muss, dass ich jetzt einer der Spieler bin, auf den viele schauen – anders als vielleicht vor drei, vier Jahren, als andere mehr im Fokus standen", gab Goretzka zu.
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