Lena Ostermeier: Dauerbrennerin der SGS Essen ist 90min-Spielerin des Monats April
Von Adriana Wehrens
In der Hinrunde der Bundesliga-Saison 2023/24 ist in Zusammenhang mit der SGS Essen häufig der Begriff "Überraschungs-Mannschaft" gefallen. Auch in der Rückrunde sollte sich dieser Eindruck bestätigen: Vor dem letzten Spieltag belegt die SGS den vierten Tabellenplatz, noch vor der TSG Hoffenheim. Hinter diesem Erfolg stecken Jahre voller Erfahrung und Entwicklung eines Frauenfußballvereins samt Spielerinnen wie Lena Ostermeier, die vom jungen Talent zur Führungskraft heranwachsen.
"Am Anfang haben alle gesagt, wir sind der Abstiegskandidat Nummer eins", erzählt Ostermeier im 90min-Gespräch. "Aber wir zeigen dieses Jahr ganz gut, dass wir, auch wenn wir nicht diesen Luxus von anderen Vereinen haben, ganz gut mithalten können, weil wir einfach unseren Stiefel runter spielen."
In einem familiären Umfeld in Essen habe man einfach Spaß am Fußball spielen. Und das spiegelt sich auch in den Leistungen wider. Das Team von Markus Högner blieb in den letzten sieben Ligaspielen ungeschlagen und feierte sogar am vergangenen Wochenende über den 1. FC Köln den vierten Sieg in Serie. Am Montag folgt die letzte Partie der Saison gegen Vize-Meister VfL Wolfsburg (20. Mai, 15:30 Uhr).
Die 27-jährige Ostermeier, die ihr Bundesliga-Debüt mit nur 16 Jahren gegeben hat, ist bei der SGS stets in der Innenverteidigung oder als linke Außenverteidigerin gesetzt. In den letzten Wochen schaffte sie es mehrfach in das 90min Team des Spieltags dank ihrer Qualitäten in der Zweikampfführung sowie der Art und Weise, wie sie als Führungsspielerin vorangeht: "Wir haben die erfahrenen Spielerinnen als Säulen und zusätzlich viele junge Spielerinnen, die sind mittlerweile auch schon so weit, dass sie ihre 50 Bundesligaspiele oder mehr haben", so Ostermeier. Nun sei es an ihr und den anderen Führungskräften, die Nachwuchsakteurinnen abzuholen und in die Mannschaft zu integrieren.
Im 90min-Interview verrät das Essener Multitalent, das neben dem Profidasein einen Doktortitel in Chemie besitzt und sich bei der Feuerwehr engagiert, was die SGS Essen zu einem so besonderen Verein macht, gegen welche Gegenspielerin sie besonders ungern verteidigt - und warum sie wahrscheinlich keine Profifußballerin wäre, wenn es die SGS nicht geben würde.