Leipzig gewinnt mühsames Spitzenspiel gegen Leverkusen | Spielbericht und Reaktionen
RB Leipzig gewinnt ein sehr kämpferisches Topspiel gegen Bayer 04 Leverkusen. Ein Zaubertor von Nkunku entscheidet die Partie. Leipzig bleibt zweiter und vergrößert seinen Abstand auf die Verfolger. Leverkusen rutscht auf Platz vier ab.
Tore: 1:0 Nkunku (51.)
Spiel hält zunächst nicht, was es verspricht
Die erste Halbzeit des Topspiels hielt absolut nicht, was sie versprach. Ein Tor von Sabitzer wurde in der 13. Minute wegen Abseits wieder zurückgenommen. Richtige Entscheidung des Schiedsrichtergespanns. Ansonsten gab es vor auf beiden Seiten vor allem organisiertes Verteidigen.
Beide Mannschaften versuchten, über die schnellen Außenspieler zu Abschlüssen zu kommen, aber durch die ähnliche Spielweise egalisierte man sich weitestgehend. Versuche von Angelino und Adams gingen aber weit am Tor vorbei. Das sollten die einzigen Offensiv-Highlights der ersten Halbzeit bleiben.
Schiedsrichter Osmers ließ die Spieler an der langen Leine, was sich bemerkbar machte. Zum Ende der Halbzeit, gab es mehrere harte Aktionen, die allesamt eine Karte verdient hätten. Kampel hätte nach einem Foul an Aranguiz auch mit Rot bestraft werden können. Nach einem Foul von Fosu-Mensah an Sörloth kam es auch zu einer Rangelei, für die aber keine Karten verteilt wurden. Die Härte nahm merklich zu. Ein schönes Fußballspiel wurde es in der ersten Halbzeit ab nicht mehr.
Nach der Halbzeit ist endlich Fußball angesagt
Beide Mannschaften kamen mit dem Plan aus der Kabine, jetzt endlich mal mit guten Fußball zu punkten. Leipzig hatte dabei den ersten guten Abschluss und der saß direkt. In der 51. Minute legte Olmo an der Strafraumgrenze quer auf Nkunku. Der erste Schuss des Franzosen wurde noch abgeblockt, aber dann legt er sich in einer Bewegung den Ball selbst vor, dreht sich und trifft ihn perfekt. Wirtz, Wendell und Tah können nur zusehen, wie der Ball im Netz einschlägt. Hradecky streckt sich vergeblich.
Beide Mannschaften waren aufgewacht und wagten nun offensiv was. Leipzig hatet die besseren Gelegenheiten und wollte nachlegen. Ein Schuss von Sörloth aus halbrechter Position traf aber nur den Pfosten. Den Nachschuss von Olmo kann Hradecky mit einem klasse Reflex zur Ecke entschärfen. Der Norweger im Sturm machte eine gute Partie und war vorne immer wieder gut mit eingebunden.
Das einzige, was sich Leipzig ankreiden lassen musste, war, dass man aus dem Ballbesitz keine weiteren Torchancen kreieren konnte. Leverkusen versuchte es immer wieder mit langen Böllen, von denen auch mal einer durchrutschen konnte. Die Schlussphase war geprägt von anrennenden Leverkusenern, die nun das Risiko gehen mussten. Tah war zu diesem Zeitpunkt der einzoge Spieler der Werkself, den es noch hinten hielt. RB versuchte Kontrolle zu bekommen, aber Bayer machte es zunehmend schwerer.
Nur die großen Torchancen spielte sich die Mannschaft von Trainer Peter Bosz nicht mehr heraus. Trotz des Drucks kam man in keine Abschlussposition mehr. Es schien so, als würde der Ball nur noch ohne Plan nach vorne getrieben werden. So konnte man gegen ein organisiert auftretendes RB keinen Punkt holen.
Erst in der 88. Minute sorgten die Gäste nochmal für Zittern bei Leipzig. Alario flankte stark im Strafraum von rechts auf Schick. Der versucht es aus sechs Metern, aber Gulacsi steht richtig und kann mit einer Glanzparade retten. Ganz große Tat des RB-Schlussmanns. Danach probierte es Tapsoba nochmal aus 25 Metern. Aber wieder war Gulacsi da. Sabitzer verpasst die Entscheidung als er in der 94. Minute noch einen Freistoß aus 16 Metern an die Latte setzt.
Am Ende gewinnt Leipzig, weil man diese eine Spur mehr Willen hatte. Nach der schwachen ersten Halbzeit wachte man früher auf und Nkunku war mit einer klasse Einzelaktion zur Stelle. Leverkusen muss sich vorwerfen, offensiv zu ineffizient gespielt zu haben. Die zweite Hälfte war eine deutliche Leistungssteigerung von beiden Mannschaften und fand am Ende den richtigen Sieger. Anzumerken ist noch, das Schiedsrichter Osmers die Partie fast entglitten wäre als er im ersten Abschnitt darauf verzichtete, Karten zu zeigen. Danach korrigierte er wie die Mannschaften auch seine Leistung.