Leihrückkehrer mit schlechten Aussichten: Trennt sich Werder von Trio um Burke?

Oliver Burke startete nach seiner Ankunft in Bremen zunächst durch. Doch auf Dauer konnte sich der Schotte nicht durchsetzen, nach zwei Leihstationen könnte Burke nun zusammen mit zwei weiteren Leihrückkehrern vor dem endgültigen Abschied von Werder stehen.
Ein Trio rund um Oliver Burke könnte vor einem Abschied aus Bremen stehen
Ein Trio rund um Oliver Burke könnte vor einem Abschied aus Bremen stehen / Christof Koepsel/GettyImages
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Zu Beginn der Woche startete der SVW mit den Vorbereitungen für die neue Saison, auf dem Programm stand nach überstandener Leistungsdiagnostik am Wochenende zuvor die erste Trainingseinheit. Vor Publikum, ca. 500 Fans kamen am Montag zum Trainingsgelände, standen dabei natürlich primär die Neuzugänge im Fokus. Ersatztorwart Markus Kolke stand ebenso auf dem Platz wie Skelly Alvero, der nach einer Leihe fest verpflichtet wurde, und Keke Topp, der von Schalke zu seinem Jugendverein zurückkehrte. Der Vierte im Bunde, Marco Grüll, weilt nach seiner EM-Teilnahme mit Österreich noch im Urlaub.

Neben den Neuzugängen standen aber auch vier alte Bekannte wieder auf dem Trainingsplatz, die zuletzt längere Zeit nicht in Bremen trainiert hatten. Die Leihrückkehrer Mio Backhaus, Abed Nankishi und Dikeni Salifou absolvierten das volle Trainingsprogramm, Oliver Burke trainierte nach einer Verletzung im Saisonendspurt bei seinem Leihverein Birmin,gham City noch individuell.

Wie es mit den Rückkehrern weitergeht, ist allerdings nur bei einem Namen geklärt. Werder plant fest mit Torwart-Talent Mio Backhaus. Der 20-Jährige soll nach dem Abgang von Jiri Pavlenka als starke Nummer zwei Druck auf Michael Zetterer ausüben.

Backhaus kommt nach einer starken Saison in den Niederlanden gestärkt nach Bremen zurück, gilt ohnehin als eines der stärksten Talente auf seiner Position in Deutschland und hat beim Eredivisie-Absteiger FC Volendam eine starke Debüt-Saison als Stammkeeper hingelegt. Der Bremer Jugendspieler wurde im Nachbarland trotz des Abstiegs sogar zum Torhüter der Saison gewählt und kehrt somit mit einer starken Bewerbung als klare Nummer zwei nach Bremen zurück.

Schwieriger ist die Situation bei den anderen drei Rückkehrern.

Oliver Burke

Oliver Burke ist bei den Werder-Fans äußerst beliebt, vor allem nach seinem entscheidenden Treffer beim verrückten 3:2-Sieg gegen Dortmund, als der Schotte in der 90.+5 eine fulminante Aufholjagd (0:2 bis zur 89. Minute) endgültig krönte. Abgesehen von diesem historischen Moment blieb Burke bei den Grün-Weißen jedoch meist blass. Nur zwei Tore und eine Vorlage gelangen Burke in überschaubaren 16 Bundesliga-Einsätzen für den SVW, allesamt an den ersten fünf Spieltagen seiner ersten Werder-Saison. Danach: nichts. Trotz vieler Kurzeinsätze konnte sich Burke nicht empfehlen, woraufhin der Stürmer bereits nach einer halben Saison in Bremen wieder nach England verliehen wurde, nach seiner Rückkehr im Sommer folgte die nächste Leihe.

Doch bei beiden Leihstationen konnte sich der pfeilschnelle Stürmer nicht wirklich für einen neuen Anlauf in Bremen empfehlen. Dass der 27-Jährige bei Werder noch einmal Fuß fassen kann, ist daher schwer zu glauben: Wie die BILD-Zeitung berichtet, soll der Verein nicht mehr mit Burke planen, sondern den Schotten fest abgeben wollen.

Abed Nankishi

Ähnlich sieht es bei Abed Nankishi aus. Der 22-Jährige durchlief wie Backhaus die Jugend des SVW, schaffte aber trotz einiger Einsätze zu Beginn der Zweitliga-Saison der Bremer nicht den Durchbruch bei den Profis. Es folgten zwei Leihstationen, zunächst ebenfalls in den Niederlanden bei Heracles Almo, wo dem Flügelspieler in 22 Einsätzen zwar immerhin fünf Tore und zwei Vorlagen gelangen, Nankishi in den anderthalb Spielzeiten in den Niederlanden aber kein Stammspieler war, sondern nur zu Kurzeinsätzen als Einwechselspieler kam. Im vergangenen Winter wurde Nankishi deshalb in die dritte Liga zum TSV 1860 München weiter verliehen. In München stand Nankishi in der Rückrunde immerhin in sechs Spielen in der Startelf und kam fünf weitere Male von der Bank, doch auch hier wollte der Durchbruch nicht so recht gelingen - am Ende schoss Nankishi nur ein Tor und kehrt nach zwei weniger erfolgreichen Leihstationen nun vorerst zum SVW zurück.

Ob Nankishi bleiben darf, ist allerdings äußerst fraglich. Wie die BILD berichtet, stehen auch hier die Zeichen eher auf Abschied. Zwar sagte Trainer Ole Werner, dass Nankishi und Salifou als junge Spieler eine Chance bekommen sollen, sich zu zeigen, doch der Sprung in die erste Bundesliga scheint derzeit deutlich zu groß.

Dikeni Salifou

Am erfolgreichsten verlief das Leihgeschäft für Dikeni Salifou. Der defensive Mittelfeldspieler, der 2022 vom FC Augsburg nach Bremen kam, war bei der zweiten Mannschaft von Juventus Turin in der dritten italienischen Liga Stammspieler, absolvierte 31 Spiele und erzielte dabei sogar zwei Tore und eine Vorlage, auch wenn das nicht die Spezialität des defensiv denkenden Salifou ist. Bei Werder hatte es zuvor nur zu einem Kurzeinsatz in der Bundesliga gereicht. Eigentlich, so berichtet die BILD, sei erwartet worden, dass Juventus die vereinbarte Kaufoption ziehen würde. Das geschah nicht, nun ist der Togolese zunächst wieder in Bremen.

Von den Leihrückkehrern dürfte der 21-Jährige am ehesten in Frage kommen, der Mittelfeldspieler hat sich in Italien gut entwickelt. Allerdings ist der Konkurrenzkampf im Mittelfeld bei Werder groß, auch bei Salifou ist daher laut BILD mit einem Abgang zu rechnen.


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