Leih-Abbruch bei Chong: Deshalb verließ er Werder Bremen
Von Marc Knieper
Nach nur einer halben Saison und äußerst sporadischer Spielzeit verließ Tahtih Chong den SV Werder Bremen am Samstagabend in Richtung Club Brügge. In der belgischen Jupiler Pro League möchte der Youngster sein Talent ein weiteres halbes Jahr unter Beweis stellen, ehe es zurück zu Manchester United geht. Die BILD nannte nun den wahren Grund für das vorzeitige Werder-Aus des 21-jährigen Holländers.
Schluss, Aus, Ende: Sein Hype zu Beginn der Saison konnte sich nicht bewahrheiten. Die Bundesliga scheint für Chong noch eine Nummer zu groß. Für Werder erzielte der pfeilschnelle Außenbahnspieler ein Tor und legte zwei weitere Buden auf, darunter seine butterweiche Flanke vor dem immens wichtigen 1:0-Last-Minute-Treffer durch Youngster Eren Dinkci gegen Mainz 05.
Chongs Leistungsdaten im Werder-Dress:
- Bundesliga: 13 Spiele (4 Mal Startelf), 0 Tore, 1 Assist
- Pokal: 2 Spiele (1 Mal Startelf), 1 Tor, 1 Assist
In den vergangenen Wochen waren es allen voran die Bremer Youngsters, die den Klub auf Kurs hielten und einen komfortablen Abstand auf die Abstiegsränge wahrten. Romano Schmid etwa zauberte sich in das Rampenlicht von Chefcoach Florian Kohfeldt und auch Kosovo-Rakete Milot Rashica macht derzeit beste Anstalten, schon bald wieder gehörig zu zünden. Zwei Offensiv-Konkurrenten, die Chong in den Schatten stell(t)en.
"Da wir ihm aufgrund der Konkurrenzsituation bei uns aber für die weitere Saison nicht mehr Spielzeit zusichern konnten, kam er auf uns mit dem Wunsch zu, die Leihe vorzeitig zu beenden", erklärte Sportdirektor Frank Baumann das frühzeitige Chong-Aus gegenüber den Medien.
Man United zog die Notbremse
Laut BILD nur die halbe Wahrheit. Man United selbst soll nämlich im Vorfeld der Schalke-Partie auf Baumann zugekommen sein und eine unmittelbare Vertragsauflösung gefordert haben. In den vergangenen vier Ligaspielen saß Chong über die vollen 90 Minuten auf der Bank. Der Geduldsfaden der Engländer schien gerissen. Ihr Plan, Chong durch Spielpraxis im deutschen Fußball-Oberhaus weiterzuentwickeln, war akut bedroht. Bereits im Dezember spekulierten Medien über einen frühzeitigen Leih-Abbruch.
Chong selbst fühlte sich an der Weser sichtlich wohl und hatte bereits im sommerlichen Trainingslager gleich zu Beginn mit seinen Zimmerkumpanen Felix Agu und Jean Manuel Mbom eine starke Freundschaft geschlossen. "Ich habe eine Menge gelernt und verlasse den Klub mit großartigen Erinnerungen und Freundschaften", verabschiedete er sich via Social Media aus Bremen.
Es war somit mehr der Verein, als der Spieler selbst, der auf einen Abgang pochte. Chong hätte sich in Bremen mit guten Trainingseinheiten sicher weiter beweisen und durchkämpfen wollen. Für United ergibt die "einfachere" Alternative im deutschen Nachbarland Belgien aber mehr Sinn. Das ist durchaus akzeptabel für Grün-Weiß, da sich - wie schon erwähnt - Schmid und Rashica mehr und mehr in den Fokus spielen und sich durch die Vertragsauflösung zudem eine gewisse Sparmaßnahme in der gebeutelten Kasse auftut.