Lehmann bestätigt Interesse an Bobic - Ablöse für die Hertha plötzlich zu teuer?

Global Legends Series - Bangkok
Global Legends Series - Bangkok / Robert Cianflone/Getty Images
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Fredi Bobic wird die Eintracht am Saisonende verlassen. Eine Nachricht, die sich in den letzten Tagen wie ein Lauffeuer verbreitete und in der ganzen Bundesliga für viel Zündstoff sorgt. So wird sich der Frankfurter Sportdirektor, trotz laufenden Vertrages bis 2023, mutmaßlich Hertha BSC Berlin anschließen. So bestätigte auch Jens Lehmann, dass der Hauptstadt-Klub am 52-Jährigen interessiert sei. Durch ist das Thema jedoch noch lange nicht.

Von Lucas Tousart und Santiago Ascacibar bis zu Krysztof Piatek und Eduard Löwen: In den letzten Jahren fielen die Berliner häufiger mit Transferflops auf, als mit starken Leistungen auf dem Platz. Alleine die vier genannten Spieler wurden für 66 Millionen Euro transferiert. Stammspieler ist jedoch keiner von ihnen. In Berlin stößt man in diesen Tagen auf viel verbrannte Erde und vor allem auf viel verbrannte Kohle. Nicht verwunderlich also, dass man sich von Sportdirektor und Kaderplaner Michael Preetz trennte.

Jens Lehmann gibt Gespräche zu: "Es wird diskutiert"

Wie nun seit einigen Tagen klar ist, sind die Berliner bei der Suche nach einem Nachfolger auf Fredi Bobic gestoßen. "Er wird diskutiert. Das ist nicht von der Hand zu weisen", gestand auch Aufsichtsrat Jens Lehmann gegenüber Sky. Zwar ist davon auszugehen, dass Bobic am Ende tatsächlich in Berlin landet, so gilt es aber noch einige Hürden aus dem Weg zu räumen.

So besitzt der 52-Jährige noch einen Vertrag bis 2023, was zumindest was den finanziellen Aspekt angeht, noch Fragen offen lässt. Demnach schränkt Lehmann bei all seiner Überzeugung für seinen früheren Nationalmannschaftskollegen ein. "Alleine aufgrund der Tatsache, dass er es in Frankfurt super gemacht hat ist er sehr qualifiziert. Es kostet aber viel Geld. Da muss man gucken, ob sich das wirklich lohnt", fasst Lehmann die Situation zusammen.

"Bobic kostet eine Menge Geld": Hertha BSC plötzlich sparsam?

Als Ablöse waren zuletzt fünf Millionen Euro im Gespräch und auch der frühere Nationaltorhüter bestätigte, dass sich der Preis in diesen Rahmen bewege. Nanu: Der ambitionierte "Big City-Klub" kommt bei diesen Regionen bereits ins schleudern? So bezeichnete auch Lehmann die Summe als "eine Menge Geld". Dieses Zitat stammt im Übrigen von einem Mann, dem es als Spieler per Helikopter zum Training geflogen ist und somit nicht unbedingt für Sparsamkeit steht. Zwar ist hierbei vermutlich auch Verhandlungstaktik im Spiel, so kann man die Aussage durchaus mit Verwunderung zu Kenntnis nehmen. Da bedenke man nur, dass die Hertha in den letzten Jahr 145 Millionen Euro in den Kader gepumpt hat. Allerdings zeigten hierbei mit Matheus Cunha (18 Millionen Euro) und Dodi Lukebakio (20 Millionen Euro) nur zwei Beispiele, dass sich solche Großinvestitionen zumindest phasenweise lohnen können. Wenn man bedenkt, was andere Klubs trotz geringerer finanzieller Mittel mit ihren Kader anstellen, kann aber zumindest auch der Belgier mit dem Prädikat "zu teuer" versehen werden.

Hertha aufgepasst: Eine weitere Fehlbesetzung wäre der Super-Gau

Generell müsste man meinen, dass es es durchaus lohnenswert wäre, ein bisschen mehr in einen erfolgreichen Kaderplaner zu stecken, wenn man sich dafür Millionenflops, wie Tousart (25 Millionen Euro) oder Piatek (24 Millionen Euro) ersparen kann. So ist es beispielsweise auch lohnenswerter für zehn Euro mehr zu tanken, als mit lehren Tank mitten in der Prärie stehen zu bleiben und vom Pannendienst gerettet zu werden. Mit einem bewehrten Sportdirektor, ist zumindest eine gewisse Wahrscheinlichkeit gegeben, dass die Hertha erst einen Schritt zurück, aber dann gleich zwei nach vorne macht. Jens Lehmann sollte zumindest klar sein, dass eine weitere Fehlbesetzung auf der Position des Sportdirektors schwerer wiegt, als "nur" fünf Millionen Euro.