Legendäre Momente: Spieler, die auf eine Aktion in ihrer Karriere reduziert werden
Von Simon Hartmann
Jeder Fußballprofi trainiert für diesen einen besonderen Moment: Das entscheidende Tor, der geniale letzte Pass, die Rettungstat auf der Linie oder der verwandelte Elfmeter. Was aber, wenn dieser tolle Moment das einzige ist, was die Menschen von dir in Erinnerung behalten - und du dauernd nur darauf reduziert wirst? Dann ist es immer noch nicht so schlimm wie bei den Spielern, die einen groben Fehler machen und dadurch für immer in Erinnerung bleiben. Hier gibt es eine Liste von Spielern, die aus positiven oder negativen Gründen durch einen Moment ihre Karriere definiert haben.
1. Eder: Das entscheidende Tor im EM-Finale 2016
Ronaldo, Nani, Quaresma: Das wären die Verdächtigen auf das wichtigste Tor in Portugals Fußballgeschichte gewesen. Den Namen Eder kannten nur Fußball-Fanatiker und natürlich die Portugiesen, heute kennt ihn die ganze Welt. Sein Treffer in der Verlängerung zum 1:0-Sieg gegen Frankreich ließ nicht nur Cristiano Ronaldo in Freudentränen ausbrechen.
Der Mittelstürmer kam viel rum in seiner Karriere: Lok. Moskau, OSC Lille, Swansea City oder SC Braga. Auf den EM-Zug hüpfte er nur, weil Portugal in diesem Jahr nicht gerade viele Top-Spieler aufweisen konnte.
2. Zaza: Der Mann mit den tausend Trippelschritten
Juventus Turin, FC Turin oder FC Valencia: Die Vita des Simone Zaza liest sich prächtig. Trotzdem bleibt vor allem für deutsche Fans nur ein Moment hängen - der verschossene Elfmeter gegen Deutschland bei der EM 2016. Zaza war mit vielen kleinen, provokanten Trippelschritten angelaufen, um den Ball dann in den Nachthimmel Frankreichs zu knallen. Schon sein Kollege Graziano Pelle hatte kurz zuvor ähnlich kläglich verschossen. Bis heute erinnert sich wohl jeder Zuschauer an diesen Moment.
"Zaza? ist das nicht der Glatzkopf, der den Elfmeter verschoss?" Ja, das ist er. Zaza gilt aber in Italien weiterhin als ein guter Stürmer und kann heute mit mehreren Titeln auf dem Fenstersims über diese Aktion nur noch lachen.
3. Diego Marardona: Die Hand Gottes gegen England 1986
Natürlich ist Maradona eine Fußball-Legende und wird für die Ewigkeit einen Platz beim Fußballgott haben. So viele Tricks, so viele Titel, so viele Skandale: Er ist ein Unikat des Fußballs. Eine Aktion bleibt aber an seiner Karriere besonders haften - und zwar geschah diese bei der WM 1986 im Viertelfinale gegen England.
Diego Maradona schraubte sich nach einem Querschläger hoch und konnte aufgrund nicht vorhandener Größe den Ball mit dem Kopf kaum erreichen. Deshalb streckte er seinen Arm gen Himmel und beförderte mit diesem die Kugel in das Gehäuse von Keeper Peter Shilton. Argentinien gewann aufgrund dieses Treffers mit 2:1 und holte sich am Ende im Finale gegen Deutschland den WM-Titel.
4. Robert Hoyzer: Wettskandal 2005
Zugegeben, Robert Hoyzer ist kein Fußballstar, er war nicht einmal ein Profi. Der Schiedsrichter erlangte auf einem anderen Wege in Deutschlands Fußballwelt Bekanntheit.
Hoyzer manipulierte mehrere Partien und landete dafür über zwei Jahre im Knast. Ein klares Symbol dafür war die Partie des HSV gegen den damaligen Regionalligisten SC Paderborn: 4:2 besiegten die Amateure den HSV und spülten der Wettmafia dadurch Millionen in die Kassen. Hoyzer hatte das Spiel bewusst geschoben und beeinflusst. Später gab er zu, auch weitere Partien manipuliert zu haben. Ein Fall, der bis heute erschüttert.
5. Anthony Knockaert & Troy Deeney: Die Helden und Opfer der Premier League-Play-Offs
In Deutschland sind diese Namen vielleicht nicht ganz so geläufig, aber in England denkt jeder bei diesen Akteuren an dieselbe Aktion.
Premier League Play-Offs, der 12. Mai im Jahr 2013: Watford steht Leicester City gegenüber. Das Hinspiel endete 1:0 für die Foxes aus Leicester. Im Rückspiel stand es nach über 90 Minuten 2:1 für Watford, als Anthony Knockaert für Leicester zum Elferpunkt schreitet ( seine Mannschaft wäre auch ohne ein Tor weiter gewesen). Knockaerts Elfmeter wird von Torhüter Manuel Almunia pariert, der Nachschuss ebenso. Schnell jagt Watford den Ball nach vorne und kommt über Forrestieri zu einer Flanke, Hogg köpft sie zur Mitte des Strafraums und dort zündet Troy Deeney den Ball in die Maschen. Es dauerte nur ein paar Sekunden vom verschossenen Strafstoß zum Siegtor auf der Gegenseite.