Lazio Rom denkt über Kabak nach - Schalkes Finanzkrise als italienischer Mutmacher
Von Yannik Möller
Auf Schalke zählt er zu den wichtigsten und wertvollsten Spielern, und das völlig zurecht: Ozan Kabak ist als großes Abwehr-Talent bekannt, hat dementsprechend viele Vereine als Verehrer - regelmäßig und auch auf der großen europäischen Bühne. Offenbar denkt auch Lazio Rom an eine Verpflichtung.
Dass Ozan Kabak bei vielen Vereinen problemlos anheuern könnte, die größer und wirtschaftlich wie sportlich besser aufgestellt sind, als der FC Schalke 04, ist kein Geheimnis. Seinen ausgezeichneten Ruf hat er sich selbst erarbeitet und diesem wird er auch regelmäßig gerecht. Der junge Innenverteidiger, so wird es beim S04 längst vermutet, wird wohl spätestens im nächsten Sommer wechseln - denn dann greift eine Ausstiegsklausel von etwa 40 bis 45 Millionen Euro, die einen etwaigen Transfer erleichtern und für den Klub profitabel sein soll.
Nichtsdestotrotz ist ein möglicher Abschied auch in diesem Sommer noch immer ein Thema. Aus Italien berichtet die Gazzetta dello Sport, dass Lazio Rom ein interessierter Klub sein soll, der über eine Verpflichtung Kabaks nachdenkt. Der Verein aus der Serie A sei sich zwar bewusst, dass ein Kauf des 20-Jährigen ein finanzieller Kraftakt wäre, der im Normalfall um die 40 Millionen Euro beanspruchen würde. Allerdings soll es auch Hoffnung geben, dass Königsblau aus der aktuellen Finanzkrise heraus nahezu gezwungen wäre, ihn für weniger ziehen zu lassen.
Lazio mit Hoffnungen auf Kabak-Verpflichtung: Schalke kann wohl standhaft bleiben
In der Tat ist dieser Gedankengang nicht allzu abwegig, wenn auch mittlerweile deutlich unwahrscheinlicher, als noch vor wenigen Wochen. Dass Weston McKennie verliehen wurde, war eine rein finanzielle Entscheidung. Das gesparte Gehalt inklusive der Aussicht, womöglich bis zu 30 Millionen Euro (ansonsten ziemlich sichere 25 Millionen Euro) einnehmen zu können, war im Vergleich zum sportlichen Aspekt schlichtweg zu wichtig. Neben den großen Schulden, die noch immer auf dem Revierklub lasten, waren die Verantwortlichen - um selbst Spieler halten zu können - zum Abschied gezwungen.
Eben weil McKennie mittlerweile bei Juventus Turin ist, ist diese Notwendigkeit wohl nicht mehr gegeben. Heißt aus S04-Sicht: Zahlt kein Verein mehr als die Klausel beinhaltet, die zum Ende der anstehenden Saison greift, gibt es keinerlei Gründe, sich von einem der wichtigsten Spieler frühzeitig zu verabschieden.
Auch Kabak selbst hat schon öfter betont, Schalke gezielt ausgewählt zu haben (trotz namhafter Konkurrenz wie dem FC Bayern), um sich bestmöglich entwickeln zu können. Als das spätere Ziel seiner Karriere bezeichnete er die Premier League, während er selbst zum besten Innenverteidiger werden wollen würde. Das schließt primär natürlich keinen Wechsel nach Italien aus, doch wird sich Lazio nicht nur in diesem Sommer, sondern auch im nächsten keine großen Hoffnungen auf eine Verpflichtung des jungen Innenverteidigers machen können.
Im Artikel des Magazins wird der türkische Nationalspieler stark gelobt, vor allem von Landsmann Okan Buruk, der früher für Inter Mailand spielte und heute Basaksehir trainiert. Zudem wird er als ein fleißiger und bodenständiger Spieler beschrieben, dessen Spielstil schon in jungen Jahren außergewöhnlich gut und umfassend sei - kein Wunder, dass ihn halb Europa gerne im Kader hätte.