"Längere Zeit nicht da gewesen" - Müller lobt neue Bayern-Dominanz & spricht über Zukunft

Mit Vincent Kompany läuft es bei den Bayern aktuell so gut wie lange nicht mehr. Der Rekordmeister beeindruckt mit einer erdrückenden Dominanz. Das sei lange nicht mehr so gewesen, sagt auch Bayern-Urgestein Thomas Müller. Der sich in Sachen eigener Zukunft gelassen gibt.
Thomas Müller
Thomas Müller / Daniel Kopatsch/GettyImages
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Der FC Bayern München befindet sich aktuell voll und ganz auf Kurs. In der Bundesliga gewann der Rekordmeister alle bisherigen vier Partien. Das hatte der Bundesligadritte der abgelaufenen Saison seit 2018 nicht mehr geschafft. Dabei strahlten die Münchener von Spiel zu Spiel mehr Selbstbewusstein und Spielfreude aus. Zuletzt gelangen mit dem 6:1 gegen Holstein Kiel und dem 5:0 gegen Werder Bremen zwei Kantersiege. Und auch in der Champions League zeigten sich die Bayern mit gewohnter Souveränität. Auch wenn es zwischenzeitlich mal knapp wurde: Mit dem 9:2-Sieg gegen Dynamo Zagreb setzte das Team um Stürmerstar Harry Kane ein gewaltiges Ausrufezeichen.

Die Tuchel-Bayern der vergangenen Saison hätten nach den zwei schnellen Anschlusstoren Zagrebs zu Beginn der zweiten Halbzeit wohl mächtig zittern müssen. Auch zu Beginn der Saison hatte dies in Wolfsburg genauso ausgesehen. Doch die neuen Bayern wirken gefestigt, lassen sich nicht aus der Ruhe bringen. Diese Erkenntnis zeigt, wie wohl sich die Spieler aktuell fühlen und mit welcher Befreitheit sie aufspielen können. Es scheint, als hätten die Bayern den Spaß am Fußball zurückgewonnen.

Ein Gefühl, welches auch Thomas Müller im Interview mit der DFL bestätigt. "Die Art und Weise, wie wir aktuell Fußball spielen macht Spaß. Ich sehe die [vielen] Tore als Konsequenz unserer Spielweise und wie wir das auf dem Platz mit Leben füllen."

Nach dem Auswärtssieg gegen Werder Bremen wurden aufgrund der dominanten Spielweise gar die ersten Guardiola-Parallelen ins Leben gerufen. Insbesondere die Spielkontrolle, die der Rekordmeister aktuell auf den Rasen bringt, weckt unweigerlich Erinnerungen an die unfassbare Dominanz, mit der die Bayern unter Kompanys langjährigen Mentor reihenweise Gegner an die Wand spielte. Zwar sind diese Vergleiche noch etwas verfrüht, sie zeigen aber wie groß die Sehnsucht nach dieser Leichtigkeit in München ist und wie sehr diese abhanden gekommen war.

"Das ist schon etwas, was längere Zeit nicht in dieser Dimension da war. Gerade diese Dominanz, dieses Beherrschen des Gegners, das ist schon wieder neu. Das muss man einfach ganz ehrlich sagen", erklärt auch Müller.

Am Wochenende steht beim Topspiel gegen den amtierenden Meister Bayer 04 Leverkusen die wohl größte Herausforderung der bisherigen Saison auf dem Plan. Dort wird sich zeigen, wie dominant und gefestigt die Mannschaft von Kompany wirklich ist.

Müller blickt gelassen in die Zukunft

Wie sehr diese Dominanz zur DNA des FC Bayern gehört, verkörpert wohl keiner so gut wie der 35-Jährige. Seine gesamte Karriere verbrachte der Routinier bei seinem Herzensverein. "Die Säbener Straße ist wie mein Wohnzimmer. Hier fahre ich seit 2000 jeden Tag her."

Aktuell drängt sich die Frage, wie lange er dies noch tun wird, mehr denn je auf. Nach dem Rücktritt aus der Nationalmannschaft könnte sich auch im Vereinsfußball das Ende von Müllers Karriere nähern. Der Vertrag des Raumdeuters läuft noch bis 2025. Denkbar wäre ein Karriereende nach einem möglichen zweiten Champions-League-Finale "Dahoam" allemal. Für Müller drängen sich Gedanken an die Zukunft zur Zeit jedoch nicht auf. Vielmehr zeigt sich der Rekordspieler des FC Bayern in der Sache gelassen.

"Ich versuche in diesem Jahr alles rauszuholen. Alles, was danach kommt, das weiß ich jetzt auch selber noch gar nicht, was ich will, was der Verein will. Ich will das gar nicht in meinen Fokus rücken."

Aufgrund der langen Verbundenheit zum Rekordmeister und der vielen Erfolge, die Müller bereits feiern durfte, findet sich der Ur-Bayer ohnehin in einer besonderen Situation wieder. Gerade im Vergleich zur Normalität im Fußballgeschäft, sei das einzigartig, so Müller.

"Das ist normalerweise immer Teil des Geschäfts und Teil der Gedanken der Spieler. Wie geht es mit mir weiter? Das ist schon eine Sondersituation, wenn du so ein bisschen im Herbst deiner Karriere bist und gerade weil ich mich eben auch hier so gut auskenne. Dementsprechend habe ich schon sehr viel mehr Entspanntheit als es normal ist in diesem Geschäft."

Ob es im kommenden Sommer noch weitergeht, dürfte demnach erst spät in der Saison entschieden werden. Klar ist, dass der Routinier vor allem als Führungsspieler und Identifikationsfigur wichtig ist. Als Stammspieler ist Müller nicht mehr eingeplant. Unter Kompany kam er 24/25 bislang zwar in allen Pflichtspielen zum Einsatz, nur im Pokal stand Müller dabei aber in der Startelf. Seine Bilanz mit drei Toren und zwei Vorlagen kann sich dennoch mehr als sehen lassen.


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