FC Sevilla: 111. Spiel für Jules Koundé - und die erste Rote Karte!
Von Guido Müller
Beim unspektakulären 1:1 im gestrigen Nachholspiel zwischen dem FC Sevilla und dem FC Barcelona sorgte eine unbeherrschte Aktion von Jules Koundé für den einzigen großen Aufreger im zweiten Durchgang. In seinem 111. Pflichtspiel für die Andalusier sah der Franzose dafür völlig zu recht die Rote Karte.
Ihr Pulver hatten beide Teams schon im ersten Durchgang verschossen, nach welchem es mit dem Endergebnis in die Halbzeitpause ging. Nach einer Ecke traf zunächst Gómez für die Hausherren (32.), ehe Araújo, ebenfalls nach einem Eckball, kurz vor dem Halbzeitpfiff von Schiri Carlos del Cerro Grande den Endstand markierte (44.).
Über das Ergebnis konnte sich nach dem Spiel eigentlich nur ein Team freuen - Real Madrid. Nach zuletzt drei Siegen in Folge, verpassten es die Südspanier gestern Abend nämlich, mit einem weiteren Dreier den Abstand zu den Blancos zu verkürzen.
Das Team von Carlo Ancelotti (das heute Abend im Nachholspiel bei Athletic Bilbao ranmuss) führt das Klassement nun mit fünf Punkten Vorsprung an.
Koundés Ausraster der einzige Aufreger in Durchgang zwei
Wirklich hitzig wurde es im zweiten Abschnitt nur einmal. Ein Gerangel an der Seitenauslinie beendete Sevillas Innenverteidiger Jules Koundé mit einem beherzten Wurf des Balles ins Gesicht von Jordi Alba (der den Franzosen zuvor etwas brüsk weggestoßen hatte).
Del Cerro Grande blieb daraufhin keine andere Möglichkeit, als den Franzosen vorzeitig (64.) unter die Dusche zu schicken.
Somit sah Koundé in seinem 111. Pflichtspiel für den FC Sevilla seine erste Rote Karte. Die zu erwartende Sanktion dürfte sich zwischen zwei und vier Spielen einpendeln.
Sein Trainer Julen Lopetegui wollte den Vorfall nach dem Spiel nicht all zu hoch hängen und nahm seinen Schützling ein Stück weit in Schutz.
"Ein schlechter Tag, wie er dir, wir er mir passieren kann. Er ist sich seines Fehlers bewusst. Er ist ein intelligenter aber auch noch sehr junger Spieler. Und aufgrund dieser Jugendlichkeit macht er bisweilen noch Fehler. Er selbst weiß am besten, dass er falsch gehandelt hat. Er ist in die Falle getappt und wird daraus lernen." (via marca.com)
Auch die Netzreaktionen auf den Ausraster des Franzosen ließen nicht lange auf sich warten.
Dabei bekam auch der Barça-Verteidiger sein Fett weg, indem seine Reaktion mit der Schauspiel-Einlage des brasilianischen Ex-Azulgrana Rivaldo im WM-Vorrundenspiel gegen die Türken 2002 verglichen wurde.
Dass Alba jedoch für seine Reaktion nachträglich bestraft wird (wie es Rivaldo damals widerfuhr), ist nicht zu erwarten. Dafür war der Wurf Koundés dann doch zu kraftvoll, um dem Verteidiger der Blaugrana Schauspielerei vorzuwerfen.