Spanien will VAR adaptieren: "Fuß vom Gaspedal nehmen"
Von Oscar Nolte
Der Video-Assistant-Referee (VAR) ist nicht nur in Deutschland eine schier unerschöpfliche Quelle für schwer verständliche Schiedsrichter-Entscheidungen. Auch in Spanien hat zuletzt die Tendenz zugenommen, auch kleinste übersehene Vergehen per Intervention des “Kellers” zu ahnden. Doch damit soll nun bald Schluss sein.
Wie der kürzlich zum Präsidenten des Technischen Schiedsrichter-Ausschusses gewählte Ex-Schiri Luis Medina Cantalejo am Montag bekannt gab, sei es an der Zeit “den Fuß bei VAR-Entscheidungen ein wenig vom Gaspedal zu nehmen.”
Denn auch in der spanischen Liga haben zuletzt die Fälle zugenommen, in denen der VAR auf kleinste und vom Feldschiedsrichter übersehene Vergehen reagiert hat. Doch das widerspricht, ob nun in Deutschland oder Spanien oder sonstwo, gegen die ursprünglliche Idee, nur bei groben, offensichtlichen Fehlentscheidungen zu intervenieren.
In den “Grauzonen”, wie sie Medina Cantalejo nannte, soll künftig der Feldschiedsrichter das letzte Wort haben - und nicht der VAR!
“Unter den Fans”, so der 57-Jährige, “macht sich das Gefühl breit, dass die VAR-Handhabung verbesserungswürdig ist. Es ist daher ratsam, wieder zur Essenz des VAR zurückzukehren. Im ersten Abschnitt der laufenden Saison haben wir schon die Botschaft gesendet: ´Nein zu den Interventionen bei kleinsten Vergehen, nein zu den “Elfmeterchen”. Denn das sind keine Elfmeter - wir reden hier über Fußball.”
Und fügte noch hinzu: “Für viele Dinge ist das Instrument VAR fantastisch. Doch wir werden immer Diskussionen haben. Ich erfinde hier den Fußball nicht neu. Aber ich denke, wir könnten dem Fußball zu seinem Recht verhelfen. Wir sind dafür da, den Teams den bestmöglichen Service zu bieten.”