La Liga attackiert PSG: "Gefahr auf dem gleichen Niveau der Super League"
Von Dominik Hager
Real Madrid hat den Kampf um Kylian Mbappé auf denkwürdige Art und Weise verloren. Der französische Superstar bleibt bei Paris Saint-Garmain und wird dafür mit Geld regelrecht zugeschüttet. Neben einem angeblichen Handgeld von 300 Millionen Euro, soll der Angreifer ein Jahresgehalt von 100 Millionen Euro verdienen. Die La Liga möchte sich diesen Wahnsinn nicht gefallen lassen und nun Beschwerde bei der UEFA einreichen.
Es ist längst nichts Neues, dass die Preise im Fußball völlig krank sind. Der Fall Kylian Mbappé sprengt jedoch alles Dimensionen. Sollten sich die Gerüchte um Handgeld und Gehalt bewahrheiten, würde der Spieler für seine Verlängerung bis 2025 unfassbare 600 Millionen Euro bekommen.
Die spanische Liga hat bereits angekündigt, Beschwerde gegen die Vertragsverlängerung des Stürmer-Stars bei der UEFA, den französischen Verwaltungs- und Steuerbehörden sowie der Europäischen Union einzulegen. Als Begründung gab die La Liga an, dass derartige Vereinbarungen die wirtschaftliche Stabilität des europäischen Fußballs sowie die Integrität des Sports gefährden.
PSG eine „Gefahr auf dem gleichen Niveau der Super League“
"Es ist skandalös, dass ein Verein wie PSG, der in der vergangenen Saison mehr als 220 Millionen Euro Verlust hatte, nachdem er in den letzten Spielzeiten Verluste von 700 Millionen Euro angehäuft hat, mit Kosten für Sportpersonal um die 650 Millionen für die Saison 2021/22, so eine Vereinbarung treffen kann", schrieb die spanische La Liga. Auf der anderen Seite können "diejenigen Vereine, die die Verpflichtung des Spielers vornehmen könnten, ohne dass ihre Bilanz beeinträchtigt wird, ihn nicht verpflichten können".
Im Fokus der Kritik steht PSG-Präsident, Geldgeber und ehemaliger ECA-Präsident Nasser Al-Khelaifi. Dieser sei "eine Gefahr für den europäischen Fußball auf dem gleichen Niveau wie die Super League".
Der Chef der spanischen Liga, Javier Tebas sprach davon, dass die Art und Weise der Verlängerung "eine Beleidigung gegen den Fußball" sei und zog ebenfalls den Vergleich zur Super League.
La Liga muss sich an eigene Nase fassen
Ein wenig doppelmoralisch sind die Beschwerden aus Spanien durchaus angehaucht. Schließlich gehörten die spanischen Top-Klubs Real, Atlético und FC Barcelona zu den Gündungsklubs der Super League, um die die Königlichen noch immer kämpfen sollen. Zudem hat man den Transfer-Wahnsinn mit Summen von jenseits der 100 Millionen Euro wie im Falle von Bale, Coutinho, João Felix und Dembélé eine Zeit lang dominiert. Natürlich merken die spanischen Top-Klubs aber nun ähnlich wie die Vertreter aus Italien und Deutschland, dass man mit Scheich-Klubs wie Paris und Newcastle United nicht für alle Ewigkeit mithalten können wird.
Die Sache zeigt zudem, dass jegliche Reglungen eines Financial Fair Plays fast schon lächerlich sind, wenn PSG 600 Millionen Euro in einen Spieler investieren kann. Dies ist ein Nackenschlag für alle Vereine, die täglich hart arbeiten und mit den Finanzen haushalten müssen.