Kuss-Skandal bei der WM: Hermoso erstattet Anzeige gegen Rubiales
Von Oscar Nolte
Jennifer Hermoso hat Anzeige gegen Luis Rubiales erstattet. Die spanische Nationalspielerin wurde während der Siegerehrung bei der WM in Australien und Neuseeland vom Verbandschef ungewollt auf den Mund geküsst.
Der Kuss-Skandal bei der Frauen-WM schlägt weiter hohe Wellen. Nachdem Jennifer Hermoso vor der Staatsanwaltschaft vorgesprochen hat, hat die Nationalspielerin nun Anzeige gegen den spanischen Verbandschef erhoben. Ein Justizsprecher bestätigte die Meldungen zahlreicher Medien gegenüber der dpa. Rubiales droht eine Haftstrafe von bis zu fünf Jahren, wenn er für schuldig befunden wird.
Staatsanwaltschaft legte Hermoso eine Anzeige nah
Rubiales weigert sich weiterhin, als spanischer Verbandschef zurückzutreten. In einer wütenden Rede sprach Rubiales von einer Hexenjagd und fehlgeleitetem Feminismus. Rubiales beteuerte, dass der Kuss bei der Siegerehrung einvernehmlich war, obwohl Hermoso dem vehement wiedersprochen hatte.
Die Nationalspielerin erklärte, sie habe sich "als Opfer einer impulsiven, sexistischen und unangebrachten Handlung gefühlt, der ich nicht zugestimmt habe." Nichtsdestotrotz entschied sich der spanische Verband gegen ein Misstrauensvotum gegen Rubiales. Die FIFA hingegen hat Rubiales für 90 Tage suspendiert und ein Disziplinarverfahren gegen den spanischen Verbandschef eingeleitet.
Die spanische Staatsanwaltschaft hatte sich Ende August eingeschaltet und Hermoso eine Anzeige gegen Rubiales nahegelegt, um juristische Schritte einzuleiten. Aufgrund der öffentlichen Erklärung Hermosos geht die Staatsanwaltschaft davon aus, dass die Nationalspielerin Opfer eines sexuellen Übergriffes geworden ist.