Kurz vor Transferschluss: Der Stand bei den BVB-Verkaufskandidaten

Bei Borussia Dortmund hat sich über den Sommer hinweg ein Umbruch vollzogen. Bis zum Transferschluss am Freitag soll dieser aber noch weitergehen. Auf der Abgangsseite könnte sich noch einiges tun.

Zum Start in die letzte Woche des Sommer-Transferfensters blicken wir auf die Abgangskandidaten bei Schwarzgelb und wie der aktuelle Stand ist. Vor allem im Sturm soll mindestens noch ein Spieler gehen.

1. Youssoufa Moukoko

Die Fronten zwischen dem BVB und Youssoufa Moukoko sind geklärt. Der 19-Jährige will den Verein verlassen, weil er sportlich kaum Aussichten auf regelmäßige Spielpraxis hat. Nach den bristanten Aussagen seines Berates dürfte das umso mehr feststehen. Deutlich wurde das zum Auftakt in die neue Bundesliga-Saison. Am Samstagabend fehlte Moukoko beim 2:0-Sieg über Eintracht Frankfurt im Spieltagskader. Schon zuvor im Pokal fehlte sein Name auf dem Spielberichtsbogen.

Wenige Tage vor Transferschluss bahnt sich ein Abschied nun wieder konkret an. Nachdem sich mehrere Optionen in Frankreich und Spanien zerschlagen haben, scheint es den jungen Angreifer nun doch in die Ligue 1 zu ziehen. Laut Sky ist sich Moukoko mit OGC Nizza bereits einig. Die Klubs verhandeln aktuell über eine Leihe mit anschließender Kaufoption, die sich unter bestimmten Voraussetzungen in eine Kaufpflicht verwandeln könnte. Laut Fabrizio Romano haben sich die Klubs inzwischen geeinigt. Nizza werde im Leih-Jahr das komplette Gehalt übernehmen. Im Anschluss kann der Klub aus Südfrankreich Moukoko für über zwölf Millionen Euro fest verpflichten.

Tendenz: Da der BVB großes Interesse an einem Moukoko-Abschied hat und sich der Spieler bereits mit Nizza einig zu sein scheint, spricht sehr viel dafür, dass ein Wechsel bis Freitag noch klappt. Unter den von Romano kolportierten Voraussetzungen für die Borussia ein ordentlicher Deal.

2. Sebastien Haller

Ähnlich wie Moukoko hat auch Sebastien Haller sportlich schlechte Karten in Dortmund. Obwohl der neuverpflichtete Torjäger Serhou Guirassy verletzt fehlt, kam Haller in der ersten Pokalrunde und zum Bundesliga-Start keine einzige Minute zum Einsatz. Stattdessen setzte Trainer Nuri Sahin auf der Neun lieber auf Karim Adeyemi und Neuzugang Maximilian Beier als Joker.

Wie die Ruhr Nachrichten berichten, wurde Haller bereits frühzeitig und ganz offen kommuniziert, dass er in den Planungen keine große Role mehr spielt. Mit rund neun Millionen Euro im Jahr soll der Ivorer beim BVB zu den Topverdienern gehören. Diese Tatsache macht es aber umso schwerer, einen geeigneten Abnehmer für den 30-Jährigen zu finden.

Tendenz: Bis Freitagabend dürfte es schwierig werden, Haller zu verkaufen. Schließlich muss der Stürmer selbst auch zustimmen und mutmaßlich hohe Gehaltseinbußen in Kauf nehmen. Der BVB wäre wohl schon deutlich unter Marktwert (10 Mio. Euro) verkaufsbereit. Selbst eine Leihe, bei der der aufnehmende Klub zumindest den Großteil des Gehalts übernehmen würde, könnte ein Deal aus BVB-Sicht stattfinden. Hallers Vertrag ist noch bis 2026 gültig.

3. Salih Özcan

Bislang schien Salih Özcan keinerlei Wechselgedanken zu hegen. Bei den ersten beiden Pflichtspielen der Saison fehlte der türkische EM-Fahrer allerdings im Aufgebot. Auf der Doppelsechs ist Özcan höchstens die Nummer vier hinter Pascal Groß, Emre Can und Felix Nmecha. Allerdings könnte auch Marcel Sabitzer etwas defensiver auflaufen. Entsprechend sind auch Özcans Aussichten ziemlich mies.

Die Bild berichtete zuletzt, Hannover 96 zeige Interesse an einer Leihe. Dass Özcan in die 2. Liga geht, dürfte aber recht unwahrscheinlich sein. Laut Ruhr Nachrichten ist das für den 26-Jährigen kein Thema.

Update: Die Wolfsburger Allgemeine Zeitung und der kicker berichten übereinstimmend über das Interesse vom VfL Wolfsburg. Laut kicker ist das Werben sogar heiß.

Tendenz: Bis Freitag dürfte noch alles offen bleiben, was Özcans Zukunft angeht. Der VfL könnte ein passender Abnehmer für den Sechser sein. Falls das Werben der Wölfe scheitert, könnte auch noch ein türkischer Spitzenklub ernst machen. In den vergangenen Wochen und Monaten wurde der türkische Nationalspieler immer wieder dort gehandelt. Eine konkrete Spur gibt es aber weiterhin nicht. Für einen Wechsel in die Süper Lig bliebe Öczan sogar noch bis zum 13. September Zeit - erst dann schließt in der Türkei das Transferfenster.

4. Soumaila Coulibaly

Mit dem jungen Innenverteidiger hat man in Dortmund nicht mehr geplant. Nachdem seine Leihe zu Royal Antwerpen lange Zeit positiv verlief, rechnete man mit einem festen Verbleib des 20-Jährigen in Belgien. Antwerpen ließ die Kaufoption allerdings verstreichen und Coulibaly musste nach Dortmund zurückkehren.

Immerhin: Anders als bei Haller und Özcan streben gemäß den Infos der Ruhr Nachrichten beide Seiten aktiv einen Transfer an. Interesse soll es demnach aus England, Spanien und Frankreich geben. Zudem soll auch Antwerpen an einer Rückholaktion interessiert sein. Coulibalys Vertrag ist noch bis 2026 gültig. Auch eine Leihe mit Kaufoption scheint erneut möglich.

Tendenz: Spätestens am Deadine Day wird Coulibaly den BVB verlassen. Bei den zahlreichen Interessenten dürfte mindestens ein Klub dabei sein, der ernst macht und die Forderungen der Borussia erfüllt.