KSC-Stürmer Hofmann beim HSV weiterhin ein Thema
Von Guido Müller
Pünktlich zum Gastspiel des Hamburger SV beim Karlsruher SC am kommenden Montag (20.30 Uhr) füllen sich die Hamburger Gazetten mit neuen Gerüchten um einen Wechsel von KSC-Stürmer Philip Hofmann in die Hansestadt.
Das Interesse der Hanseaten an den Diensten des früheren Jugend-Nationalspielers (Hofmann durchlief ab der U18 sämtliche Jahrgänge des DFB-Nachwuchses) ist seit einiger Zeit bekannt. Im vergangenen Sommer schien eine endgültige Einigung kurz vor dem Abschluss zu stehen.
HSV mit Hofmann im Sommer schon "sehr weit"
Selbst als Simon Terodde bereits fleißig für seinen neuen Arbeitgeber knipste, war das Thema noch nicht vom Tisch. Nur wenige Tage vor dem Ende der Transferperiode vermeldete der kicker, dass die Gespräche zwischen den Norddeutschen und dem Spieler "sehr weit" vorangeschritten seien.
Doch am Ende scheiterte der Deal. Nicht zuletzt auch wegen der unnachgiebigen Haltung von KSC-Sportchef Oliver Kreuzer, der - nachvollziehbarerweise - kurz vor Ablauf der Transferfrist seinen besten Torschützen nicht gehen lassen wollte. Die Frage, die sich nun allerdings stellt, ist: War es nur ein "aufgeschoben" statt "aufgehoben"?
Diesen Eindruck kann man gewinnen, wenn man dem Hamburger Abendblatt Glauben schenken will. Das Blatt berichtet, dass ein Transfer nur noch "eine Frage der Zeit zu sein scheint". Der Stürmer wolle demnach unbedingt in die Hansestadt wechseln.
Dem jedoch stehen die vorsichtigeren Aussagen der Morgenpost entgegen. Die will nämlich wissen, dass der HSV den Stürmer zwar weiterhin im Blick habe, ein Wechsel in der bevorstehenden Wintertransfer-Periode aber nicht angedacht sei.
Das Interesse des HSV an Hofmann ist kein gutes Zeichen für Hinterseer
Hofmanns Vertrag bei den Badenern verlängerte sich im vergangenen November aufgrund einer speziellen Vertragsklausel automatisch um ein weiteres Jahr (nunmehr bis zum Sommer 2022). Preiswerter dürfte der bullige Angreifer für die Hamburger somit nicht geworden sein.
Unabhängig davon, wie intensiv der Hamburger SV seine Bemühungen um Hofmann vorantreiben wird: Allein das weiterhin bestehende Interesse an ihm bedeutet für einen aktuellen Stürmer im HSV-Kader wohl das endgültige Aus. Denn für Lukas Hinterseer dürfte sich das Panorama weiterhin verschlechtern.
In der laufenden Spielzeit stand der Österreicher zwar bei allen 13 Pflichtspielen im Kader der Rothosen, kam aber nur zu fünf Kurzeinsätzen. Die meiste Spielzeit (60 Minuten) erhielt er bei der heftigen Pokalniederlage (1:4) in Dresden.
Die Einsatzzeiten seiner vier Liga-Auftritte (gegen Düsseldorf, Paderborn, Aue und Hannover) summieren sich auf äußerst überschaubare 29 Minuten. Zum Vergleich: Der vor der Saison eigentlich schon von allen abgeschriebene Bobby Wood kam auf doppelt so viele Einsätze (8 Liga-Spiele) mit insgesamt 85 Minuten Platzzeit.
Terodde, Hinterseer und Hofmann verkörpern denselben Stürmer-Typ
Hinterseers Problem: Er wäre - sollte Hofmann tatsächlich in den Volkspark kommen - einer von drei Stürmern mit ähnlichem Profil. Groß, wuchtig und abschlussstark. Weder Terodde noch Hinterseer noch Hofmann sind Angreifer, die sich ihre Chancen selber kreieren, sondern vielmehr klassische Neuner (oder Strafraum-Stürmer), die entsprechend mit Vorlagen "gefüttert" werden müssen.
Gelingt dies, überzeugen sie durchaus mit Treffsicherheit, wie die aktuellen Zahlen von Terodde beim HSV oder Hofmann beim KSC (neun Scorerpunkte in zehn Liga-Spielen) beweisen. Auch Hinterseer selbst konnte in der vergangenen Saison mit neun Treffern und drei Assists in 29 Spielen eine akzeptable Bilanz vorweisen.
Doch drei Angreifer gleichen Zuschnitts wären beim HSV (und nicht nur dort!) mindestens einer zu viel. Und der "überflüssige Dritte" dürfte dann, sollten sich die Gerüchte um Hofmann tatsächlich materialisieren, am Ende Lukas Hinterseer sein.