Kritik wegen Investor-Einstieg: Union-Boss poltert gegen Hertha BSC
Von Franz Krafczyk
Der geplante Investoren-Einstieg bei der DFL sorgt derzeit vereinsübergreifend für Diskussionen. Union-Präsident Dirk Zingler verteidigt die Pläne, nennt Stadtrivalen Hertha BSC allerdings als großes Negativ-Beispiel.
Gemeinsam mit Hans-Joachim Watzke gilt Union-Boss Dirk Zingler als Befürworter des geplanten Investoren-Einstiegs bei der DFL, der die Bundesliga zwar ausgeglichener und attraktiver machen soll, allerdings vielerorts scharf kritisiert wird.
In einem Interview mit der Welt am Sonntag gab Zingler mit Blick auf die zahlreichen Protestbanner in den Bundesliga-Stadien zu, dass der Schritt nicht optimal kommuniziert worden sei. Der Union-Präsident muss außerdem nicht weit aus dem Fenster schauen, um ein Negativbeispiel für Investoreneinstiege in Deutschland zu finden.
Zingler knallhart: DFL hat mit Hertha "das übelste Beispiel vor der Haustür"
"Wir haben bei uns in Berlin leider das übelste Beispiel vor der Haustür, was Investoren im deutschen Fußball betrifft. Das macht das ganze Thema insofern kaputt, weil es zeigt, wie es eigentlich nicht laufen sollte. Fußball wird dort zur Handelsware", erklärt Zingler mit Blick auf Union Berlins Stadtrivalen Hertha BSC, der unter Ex-Investor Lars Windhorst viel Geld für neue Spieler ausgab, seitdem allerdings jährlich im Abstiegskampf steckt.
Nun wurde die Alte Dame im März von der amerikanischen Firma 777 Partners übernommen, welche rund 100 Millionen in die Kassen spülen will. Auch wenn die traurige Windhorst-Ära damit ein Ende nahm, befürchten Kritiker keine wirkliche Verbesserung durch den neuen Inhaber. Zingler dürfte das ähnlich sehen.