Kritik am BVB-Kapitän: Emre Can wird deutlich
Von Jan Kupitz
Im ersten Spiel nach der Länderspielpause hatte Nuri Sahin in seiner Aufstellung gegen Heidenheim für mehrere Überraschungen gesorgt. Eine war, dass Felix Nmecha anstelle von Emre Can anfangen durfte. Der Kapitän wurde im Laufe der Partie allerdings eingewechselt, traf kurz vor Schluss per Elfmeter und machte einen vielsagenden Jubel. Dieser war "nicht an den Trainer gerichtet, auch nicht an die echten Fans hier im Stadion", wie Can klarstellte. "Sondern an die anderen." Weiter wollte er nicht darauf eingehen.
Doch auf der Pressekonferenz vor dem Champions-League-Auftakt gegen Brügge merkte man, dass Can noch etwas auf dem Herzen hatte. "Ich sehe das schon, dass ich manchmal ungerecht behandelt werde!", wird er von der Bild zitiert. In den vergangenen Tagen hatte es mehrere Berichte und auch Posts von Fans in den sozialen Medien gegeben, die zumindest mal die Frage aufwarfen, ob Can seinen Stammplatz nun verloren habe und der BVB ohne ihn nicht besser unterwegs wäre.
Can hob jedoch hervor, dass er "eine gute EM gespielt" habe. "Dann komme ich hierhin und meine Spiele waren auch okay. Es ist mir dann zu einfach, wenn jemand rausgepickt wird, der angeblich schlecht gespielt hat", wehrte er sich.
Der 30-Jährige sei sich bewusst, "dass ich als Kapitän meinen Kopf für Vieles hinhalten muss". Doch er forderte, dass es "gerecht sein" müsse. "Das sind Fakten, die ich spreche. Das ist die Wahrheit. Deshalb finde ich schon, dass es ungerecht ist."
Nuri Sahin, der die Aussagen seines Kapitäns direkt miterlebt hatte, betonte, dass Can "ist, wie er ist". Darüber sei er auch "froh". "Jeder Mensch hat seine Stärken und Schwächen. Wenn Emre das so fühlt, ist das sein Recht. Sie haben gerade einen sehr ehrlichen Menschen erlebt", teilte der BVB-Coach bezüglich der Kritik am Mittelfeldspieler mit.
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