Kramer ledert gegen Schalke: "Meilenwert" von der Zielsetzung entfernt

  • Ex-Trainer hatte keinen Erfolg bei S04 und leitete den Abstieg mit ein
  • Kramer übt deutliche Kritik an Peter Knäbel
Frank Kramer
Frank Kramer / Christof Koepsel/GettyImages
facebooktwitterreddit

Mit deutlichen und kritischen Worten hat sich Frank Kramer zur aktuellen Lage bei Schalke 04 geäußert. Der Ex-Coach der Knappen wetterte dabei auch gegen Peter Knäbel.

Eigentlich hätte er den FC Schalke nach dem Aufstieg in der Bundesliga halten sollen. Stattdessen leitete Frank Kramer in der Vorsaison den später kaum noch abzuwendenden Abstieg ein.

Nun, etwa ein Jahr nach seiner damals schon viel zu späten Freistellung, hat er sich mit sehr deutlichen Worten zur Ausgangslage seines Ex-Klubs geäußert. Dabei lederte er vor allem gegen Peter Knäbel, der auch schon zu seiner Zeit als Sportvorstand aktiv war.

Kramer wettert gegen Schalke und Knäbel: "Hinterfragen, wer die Trainer und Spieler ausgesucht hat"

"Peter Knäbel redet da die Mannschaft populistisch in Schutt und Asche", kritisierte er gegenüber dem kicker. Gemeint war die Kritik des Vorstandmitglieds an dem Team, nach der 1:3-Niederlage beim SC Paderborn. Dabei hatte er verlauten lassen (via Sport1): "Wir können nicht die ganze Zeit von unserer Qualität erzählen und bringen sie dann nicht auf dem Platz. Wir müssen die Spieler in die Pflicht nehmen."

Kramer bringt für eine solche Aussage offenbar überhaupt kein Verständnis auf. Anstatt eines motivierenden, aber auch kritischen Anzählens der Mannschaft, sieht er anscheinend ein Draufhauen, das die ohnehin komplizierte Situation nur noch komplizierter macht.

Deshalb sah der Trainer auch ein grundlegendes Problem bei Königsblau: "Wenn Sportdirektoren und Trainer ständig gewechselt werden, wirft das kein gutes Licht auf die obersten Entscheider im Klub. Wenn Trainer und Spieler in sportlich schlechteren Phasen an den Pranger gestellt werden, muss man hinterfragen, wer sie ausgesucht hat."

FBL-GER-BUNDESLIGA-LEVERKUSEN-SCHALKE
Peter Knäbel / FEDERICO GAMBARINI/GettyImages

Dementsprechend habe er auch kein Verständnis für die Entlassung von Thomas Reis gehabt - zumindest nicht für das Timing. "Meine erste Reaktion war Kopfschütteln. Der Zeitpunkt, zwei Tage vor dem Punktspiel in Paderborn und kurz vor der Länderspielpause, war schon überraschend", erklärte Kramer.

"Man holt ständig unterschiedliche Trainer und glaubt dann immer wieder, sie schnell tauschen zu müssen. Vor sechs Wochen war Thomas Reis noch der beste Trainer für diesen Verein, jetzt ist er der falsche, nachdem die sportliche Führung sechs Wochen lang, als es nicht lief, abgetaucht war", führte er weiter aus, indem er erneut Knäbel und auch Sportdirektor André Hechelmann kritisierte.

Dafür, dass Schalke in Person von Knäbel das langfristige Ziel aufgestellt hat, sich wieder in der Top sechs der Bundesliga zu etablieren, scheint Kramer derweil keinerlei Verständnis zu haben. Zumal die aktuelle Lage eine ganz andere ist: "Wenn man ehrlich ist: Schalke ist meilenweit davon entfernt, mit den Top 6 der Bundesliga konkurrieren zu können."

Trotz allem wusste er zu betonen, dass er es persönlich "als Privileg" empfunden habe, für Schalke arbeiten zu dürfen. Im Oktober des letzten Jahres wurde der 51-Jährige nach zwölf Partien und mit einem Punkteschnitt von 0,75 freigestellt.


Weitere Nachrichten rund um Schalke:

feed