Kramer ledert gegen England - Southgate von eigenen Fans beworfen

Die Leistungskrise der englischen Nationalelf spitzt sich trotz des Gruppensieges immer weiter zu. In der Kritik steht vor allem Trainer Gareth Southgate, der nun auch den Unmut der Fans zu spüren bekam.
Gareth Southgate
Gareth Southgate / Richard Pelham/GettyImages
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Die englische Nationalmannschaft ist nach einer sehr durchwachsenen EM-Vorrunde zwar Sieger der Gruppe B, hat aber vor dem Achtelfinale große Sorgen. Dem glanzlosen 1:0 gegen Serbien und dem 1:1 gegen Dänemark folgte am Dienstagabend ein torloses Unentschieden gegen Slowenien.

Nur zwei Tore in Spielen sind gemessen an der eigentlichen Qualität der Offensive ein Armutszeugnis, für das in erster Linie Trainer Gareth Southgate verantwortlich gemacht wird, dessen Spielweise über weite Strecken zu uninspiriert und zu vorsichtig ist. Ihrer Rolle als Turnierfavorit wurden die Three Lions bislang noch nicht gerecht.

Den Unmut bekam Southgate am Dienstag auch am eigenen Leib zu spüren: Als sich der 53-Jährige nach dem Abpfiff gemeinsam mit seiner Mannschaft bei den eigenen Fans bedanken wollte, flogen ihm vereinzelt leere Becher entgegen.

"Wenn ich Southgate mit Nagelsmann vergleiche..."

Kritik gibt es nicht nur vom eigenen Anhang, sondern auch von Experten. Christoph Kramer rechnete im ZDF mit Southgate ab und zog dabei einen interessanten Vergleich zum deutschen Bundestrainer: "Wenn ich Southgate mit Julian Nagelsmann vergleiche... Nagelsmann hat einen Plan im Kopf. Wenn der nicht funktioniert, dann steht der da und versucht den zu ändern. Das merkt man an seiner Mimik, an seiner Gestik. Southgate kann gar keinen Plan im Kopf haben", kritisierte der Gladbach-Profi.

"Normalerweise hast du als Trainer eine klare Idee und wenn die nicht klappt, rastest du aus. Du versuchst, deinen Spielern etwas mitzugeben. Das macht er gar nicht. Das finde ich so komisch. Er lässt diese Weltklasse-Mannschaft einfach spielen. Nach der ersten Halbzeit, die wir von England gesehen habe, dachten wir schon: Da passiert ja gar nichts", so Kramer weiter.

Dass Southgate nach den ersten beiden Auftritten nichts an seiner Taktik änderte, ist für Kramer völlig unverständlich: "Er schickt einfach die Elf ins Rennen. Es ist egal, wer da spielt. Die tun mir teilweise leid, die werden da hingeschickt. Da kannst du ein Spielermaterial haben, so wie du möchtest. Wenn du so in ein Spiel geschickt wirst, hast du keine Chance."


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