Kramer-Abschied aus Gladbach rückt näher

Christoph Kramer steht nach 288 Pflichtspielen für Borussia Mönchengladbach vor einem Abschied. Der laufende Vertrag mit dem Weltmeister aus dem Jahr 2014 soll aufgelöst werden.
Christoph Kramer steht vor einer ungewissen Zukunft.
Christoph Kramer steht vor einer ungewissen Zukunft. / Chris Brunskill/Fantasista/GettyImages
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Während der EM hat Christoph Kramer einmal mehr mit Glanzleistungen am Mikrofon geglänzt. Da dürfte der ein oder andere fast vergessen haben, dass der 33-Jährige eigentlich noch immer in erster Linie Fußballprofi ist. In seinem Dasein als Profisportler läuft es für Kramer jedoch schon länger nicht mehr so ganz rund. Nach einer enttäuschenden Vorsaison, in der der Routinier sehr wenig Einsatzzeit verbuchen konnte, stehen die Zeichen nun auf Trennung.

Laut Angaben des kicker steht eine Vertragsauflösung nicht nur im Raum, sondern befindet sich sogar auf der Zielgeraden. Eigentlich wäre der Mittelfeldspieler noch bis 2025 an Borussia Mönchengladbach gebunden. Geschäftsführer Roland Virkus hatte bereits im Rahmen des Trainingslagers am Tegernsee (Ende Juli) verdeutlicht, dass es für Kramer schwierig werden könnte. "Der Trainer hat ihm klar gesagt, dass es herausfordernd wird, weil es im Mittelfeld einen großen Konkurrenzkampf gibt“, wurde Virkus vom kicker zitiert. Nun müsse er sich "diesem Konkurrenzkampf stellen und schauen, ob das für ihn geht oder nicht".

Gladbach plant wohl ohne Kramer

Im Rahmen des Trainingslagers hat sich klar abgezeichnet, dass andere Mittelfeldspieler Kramer den Rang abgelaufen haben. Zwar durfte der Routinier immerhin beim Test gegen Kiel ran, allerdings nur 45 Minuten lang in der Innenverteidigung. Gegen Ipswich Town blieb Kramer komplett draußen. Im letzten Test vor dem Pflichtspielstart gegen Straßburg konnte der 33-Jährige dann wegen muskulären Problemen nicht mitmischen.

Es dürfte relativ klar sein, dass auch im DFB-Pokal und beim Bundesliga-Auftakt andere Spieler das Vertrauen bekommen. Im Mittelfeld-Zentrum dürften aktuell Julian Weigel, Florian Neuhaus sowie Youngster Rocco Reitz und die Neuzugänge Philipp Sander und Kevin Stöger vor Kramer stehen. Selbst Manu Koné ist Stand jetzt noch nicht gewechselt, was den Konkurrenzkampf noch größer macht.

In der vergangenen Saison sammelte Kramer unter dem neuen Coach Gerardo Seoane gerade mal 252 Einsatzminuten in der Bundesliga und 106 im Pokal. Nichts deutet darauf hin, dass sich dies in der kommenden Spielzeit großartig ändern wird. Natürlich entspricht das nicht den Ansprüchen des Weltmeisters aus dem Jahr 2014. Folgerichtig wird es wohl in absehbarer Zeit zu einem Wechsel kommen. Warum nicht etwa zum VfL Bochum, wo Kramer einst den Sprung in die Bundesliga geschafft hat? Konkrete Gerüchte gibt es Stand jetzt aber noch nicht.


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