Kramaric-Rückkehr naht: Wird für die TSG Hoffenheim nun alles besser?

Die Saison 2020/21 startete für die TSG Hoffenheim verheißungsvoll. Die Zahlen stimmten, nach zwei Siegen aus zwei Spielen war man sogar Tabellenführer. Zudem verputzte man am zweiten Spieltag den FC Bayern mit 4:1. Doch so schnell die Welle des Erfolgs aufkam, so schnell brach sie wieder zusammen. Nicht unwesentlich daran beteiligt: Stürmer Andrej Kramaric.
Der 29-jährige Kroate war mit fünf Toren aus den beiden ersten Spieltagen die zentrale Figur Hoffenheims. Auch bei der 1:2-Pleite gegen Frankfurt einen Spieltag später traf Kramaric. Danach jedoch fehlte der Stürmer im Aufgebot der TSG. Eine Corona-Infektion zwang ihn in die Quarantäne. Damit nahm die Hoffenheimer Talfahrt Schwung auf.
Ohne Kramaric fehlt Hoffenheim die Durchschlagskraft
Aus den vier Bundesliga-Partien ohne Kramaric holten die Kraichgauer nur einen mauen Punkt. Mittlerweile ist die Anfangseuphorie rund um den neuen Trainer Sebastian Hoeneß allgemeiner Ernüchterung gewichen. Wo bleibt der Erfolgsfußball?
Große Hoffnungen setzt man daher auf die Rückkehr von AK27. Nach überwundener Infektion und erfolgreichem Aufbautraining rechnet man in Hoffenheim nach der Länderspielpause wieder fest mit dem Kroaten. Kramaric kehrt genau zum richtigen Zeitpunkt zurück, schließlich trifft der Klub dann in einem auch ohne Fans emotionalen Spiel auf den VfB Stuttgart.
Doch wird mit der Offensivwaffe direkt alles besser? Nicht direkt, denn die Probleme der TSG liegen wohl nicht (nur) im Sturm. Dort war man in den vergangenen Partien mit Munas Dabbur, Sargis Adamyan und/oder Ishak Belfodil grundsätzlich gut genug aufgestellt. Zwar dürfte Kramaric im Vergleich zum Trio definitiv höhere Qualitäten haben, doch auch der Kroate spielt am Ende nur so gut wie sein Team.
Hoffnungen auf Kramaric verständlich, doch auch der Kroate braucht ein funktionierendes Team
Da die TSG durch ein enormes Verletzungspech aktuell mehr als gehemmt ist - es fehlen unter anderem durch Corona-Infektionen satte neun Profis - sind die Möglichkeiten des Klub sowieso schon beschränkt. Kramaric kehrt damit nicht mehr in das gut geölte und vor allem fitte Hoffenheim des Saisonstarts zurück, sondern muss erstmal selbst seinen Platz im neu formierten Team suchen. Das dürfte einem erfahrenen Profi wie ihm ohne Zweifel gelingen, die Frage ist nur wann.
Also ja, 1899 Hoffenheim darf berechtigterweise auf die Rückkehr des Stürmers hoffen und der VfB Stuttgart sowie alle weiteren Gegner sollten den Teufel tun, die Qualitäten Kramarics zu unterschätzen, doch das ist erst die Spitze des Eisbergs. Es steht schließlich nur ein AK27 auf dem Platz und nicht elf. Was Hoffenheim jetzt braucht, ist das unabdingbare Vertrauen in die noch fitten Spieler, die der Kader hergibt. Kramaric muss dabei seine neue Rolle finden. Mit einem Spektakel wie dem 4:1 gegen den Rekordmeister sollte man daher erstmal nicht rechnen.