"Können sich uns große Chancen bieten" - Nagelsmann-PK vor Duell mit Ungarn

  • Die wichtigsten Aussagen des Bundestrainers auf der Pressekonferenz vor dem Ungarn-Spiel
  • Nagelsmann lobt Mix im deutschen Team
  • Analyse zu Ungarn: "sehr gute Umschaltmannschaft" - "sehr gefährlich bei Standards"
Julian Nagelsmann
Julian Nagelsmann / Alexander Hassenstein/GettyImages
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Am Tag vor dem zweiten deutschen EM-Auftritt in Stuttgart gegen Ungarn (Mittwoch, 18 Uhr) stand Bundestrainer Julian Nagelsmann den Journalisten im Rahmen der obligatorischen Spieltags-Pressekonferenz Rede und Antwort.

Nach dem starken 5:1-Auftaktsieg gegen Schottland am vergangenen Freitag will das DFB-Team die Euphorie-Welle beim Heim-Turnier weiter wachsen lassen. Die Ungarn auf der anderen Seite stehen nach der Auftakt-Pleite gegen die Schweiz (1:3) bereits unter Druck. Aus deutscher Sicht ist Vorsicht geboten: Zuletzt schaffte man es dreimal in Folge nicht, die Magyaren zu bezwingen. Im letzten Duell 2022 gab es in der Nations League eine Pleite. Bei der vergangenen EM 2021 traf man sich ebenfalls in der Gruppenphase. Damals endete das Duell mit 2:2. Deutschland qualifizierte sich mit Ach und Krach fürs Achtelfinale.

Nagelsmann lobt Verbindung zwischen jung und alt

Am Mittwochabend wird aus deutscher Sicht dieselbe Startelf wie gegen Schottland erwartet. Nagelsmann dürfte keine Gründe haben, seine Erfolgself zu verändern. Heißt auch, der älteste Kader dieser Europameisterschaft geht mit einem "Mix aus erfahrenen und jungen, talentierten Spielern" in die Partie. Laut Nagelsmann sei dieser "wichtig". "Die Verbindungen zwischen den älteren und jungen Spielern ist gut. Für die Zukunft brauchen wir mehr junge Spieler, aber noch nicht bei diesem Turnier", hielt er fest.

Einer der ganz erfahrenen ist Toni Kroos. Wie wichtig er kurz vor seinem Karriereende für das deutsche Team ist, zeigte er bereits zum Auftakt, für den er wegen Nackenproblemen beinahe ausgefallen wäre. "Er ist mit seiner Erfahrung sehr wichtig für uns und ist immer ruhig mit dem Ball am Fuß. Sein Spiel gegen Schottland war sehr gut. 99 Prozent seiner Pässe hat er an den Mann gebracht, das waren nicht nur Querpässe, deshalb ist der Spitzname Querpass-Toni Blödsinn", betonte Nagelsmann.

"Er gehört immer noch zu den besten drei Spielern der Welt, wenn es darum geht, Mitspieler zwischen den Linien zu finden, Chancen zu kreieren und Tore vorzubereiten. Das wird er auch morgen zeigen", gab er sich sicher.

"Wir haben uns gut vorbereitet. Ungarn hat eine klare Spielidee. Wir erwarten nicht jeden Gegner aus dem Stadion zu schießen - auch morgen nicht!"

Julian Nagelsmann

Vorsicht vor ungarischem Umschaltfußball

Vor dem Turnier sah Nagelsmann Schottland und Ungarn auf Augenhöhe. Besonders auf Konter muss Deutschland gegen die Ungarn aufpassen. "Ich habe Schottland auf einem ähnlichen Niveau wie Ungarn eingeschätzt. Jetzt ist Ungarn vielleicht mehr unter Druck als wir und sie werden offensiver spielen müssen. Denn mit einer Niederlage würden sie möglicherweise ausscheiden", so Nagelsmann. "Die Ungarn sind eine sehr gute Umschaltmannschaft, haben zwei kopfballstarke Stürmer und sind sehr gefährlich bei Standards. Das sollten wir verhindern. Offensiv haben sie ein klares Muster. Da können sich uns große Chancen bieten, wenn wir gut verteidigen", analysierte er.

Für die Spieler vom VfB Stuttgart wird es im eigenen Stadion ein besonderes Spiel werden. In der Startelf wird dennoch nur Maximilian Mittelstädt erwartet. Der Frage, ob er weitere VfB-Stars einsetzen werde, entgegnete Nagelsmann mit Humor: "Es gibt es schon lange einen Running-Gag in meinem Trainer-Team: Wir schauen immer, ob wir jemanden haben, der Geburtstag hat. Denn die Journalisten fragen immer, ob jemand von Beginn an spielt, weil er an diesem Ort schon mal getroffen oder gespielt hat. Am Ende wird immer Leistung belohnt. Trotzdem kann es eine nette Geste - in diesem Fall für Stuttgarter - geben, wenn alle Rahmenbedingungen passen."

Neben Mittelstädt stehen vom VfB noch Waldemar Anton, Chris Führich und Deniz Undav im deutschen EM-Aufgebot.


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