"Komplett Friedhof" - VfL-Coach Hasenhüttl zerlegt eigene Fans

Der VfL Wolfsburg musste sich zum Auftakt der Bundesliga-Saison dem FC Bayern mit 2:3 geschlagen geben. So weit nichts Außergewöhnliches. Die Wölfe schafften es allerdings nach einer unterlegenen ersten Halbzeit in Durchgang zwei zurückzukommen. Nach einem Doppelpack von Lovro Majer drehte der VfL die Partie und lag zwischenzeitlich in Führung. Zwei weitere Treffer des Rekordmeisters besiegelten am Ende aber die Heim-Niederlage.

VfL-Coach Ralph Hasenhüttl zeigte sich dennoch zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft. Ganz anders äußerte sich der 57-jährige Österreicher aber über das Wolfsburger Publikum. "Es war mir einfach bisschen zu ruhig. Als wir das Spiel drehen, war mal kurz Stimmung und nach dem zweiten Tor ist wieder komplett Friedhof. Das kann nicht sein!", wurde er am DAZN-Mikro deutlich.

Hasenhüttl führte seine Kritik an den Zuschauern weiter aus: "Wir müssen den Jungs genau da helfen. Die glauben an sich. Wir müssen es schaffen, dass auch die Fans an uns glauben. Wir haben ein Riesenspiel gemacht gegen eine sehr starke Mannschaft." Der Wölfe-Trainer forderte die Fans schon während der Partie immer wieder auf, lauter zu sein. Aus seiner Sicht vergeblich.

"Es ist nur gemeinsam möglich. Mir ist das manchmal einfach zu ruhig gewesen", haderte er. Auf der Pressekonferenz sprach Hasenhüttl dann erneut über die Stimmung im Stadion. "Ich weiß: Wir wollen gerne in Vorleistung gehen und wollen gerne zuerst etwas liefern und dann etwas fordern. Aber ich kenne es aus der Premier League: Da geht das ganze Stadion ab, nur weil wir uns einen Einwurf geholt haben. Da müssen wir in solchen Momenten noch mehr Unterstützung kriegen. So kann das in Zukunft so sein, dass hier alles zusammenwächst. Das wollen wir alle haben. Und das habe ich heute manchmal vermisst."

VfL-Kapitän Maximilian Arnold meinte nach dem Schlusspfiff nur: "Wir müssen versuchen, diesen Funken überspringen zu lassen. Die Fans hatten ein richtiges Gespür, dass wir alles rausgehauen haben." DAZN-Experte Sami Khedira widersprach Hasenhüttl sogar. Nach seinem Empfinden sei es "schon zwischendurch richtig laut" gewesen.