Saison für den BVB gelaufen? Schwarz-Gelb muss jetzt die Mini-Meisterchance angehen!
Von Daniel Holfelder
Erst das Ausscheiden aus der Champions League, dann die peinliche Niederlage im DFB-Pokal gegen St. Pauli, nun auch das frühe Ende aller Titelträume in der Europa League. Die Ernüchterung beim BVB ist groß. Trotzdem liegt der BVB in der Bundesliga nur sechs Punkte hinter den Bayern. Die Mannschaft von Trainer Marco Rose muss jetzt Charakter zeigen und mit aller Macht um die Meisterschaft kämpfen. Ein Kommentar.
Gewiss, angesichts der Leistungen in den letzten Wochen (St. Pauli, Leverkusen, Glasgow) und der nunmehr zehn Jahre langen Dominanz der Bayern scheint der Titel auch bei nur sechs Punkten Rückstand utopisch. Hinzu kommen die Verletzungsprobleme, die nach dem Rangers-Spiel nicht kleiner geworden sein dürften.
Trotzdem sind es nur sechs Punkte, die den Dortmundern für den Platz an der Sonne fehlen. Bei elf ausstehenden Partien ist eine Aufholjagd daher keineswegs unmöglich. Zumal es vier Spieltage vor Saisonende zum direkten Duell mit den Bayern in der Allianz Arena kommt.
Die Chance ist also da. Jetzt liegt es an den Verantwortlichen des BVB, allen voran an Marco Rose, den Glauben seiner Spieler an den Titelgewinn zu entfachen. Führungskräfte wie Marco Reus und Mats Hummels, die in der laufenden Spielzeit allzu oft enttäuscht haben, müssen jetzt die Richtung vorgeben.
Natürlich kann man sich beim BVB mit einer so forschen Zielsetzung auch lächerlich machen. Das hat die Mannschaft in den zurückliegenden Monaten eindrucksvoll bewiesen.
Dennoch müssen die Schwarz-Gelben ihre Titelambitionen nun offensiv kommunizieren. Sowohl intern als auch - um sich selbst den nötigen Druck aufzuerlegen - gegenüber der Öffentlichkeit. Worin bestünde schließlich die Alternative? Die Saison austrudeln lassen? Der Griff nach der goldenen Ananas? Sollte das die Dortmunder Anspruchshaltung sein, ist Misserfolg auch in Zukunft vorprogrammiert.