Kommentar: Deshalb wäre ein Mané-Abgang vom FCB ein rundum gutes Szenario
- Mané als Transfer-Missverständnis beim FC Bayern
- Interesse aus Saudi-Arabien macht Abgang möglich
- Abschied würde dem FCB gleich mehrfach helfen
Von Yannik Möller
Ein Abschied vom FC Bayern nach nur einem Jahr scheint für Sadio Mané nun doch zur realistischen Option zu werden. Für den Verein wäre ein solcher Abgang aus gleich mehreren Gründen vorteilhaft. Ein Kommentar.
Über die letzten Wochen war die Marschroute bei Sadio Mané recht eindeutig: Anstatt sich den Stempel eines Transfer-Missverständnisses abzuholen, war er davon überzeugt, beim FC Bayern bleiben, sich wieder durchsetzen und in deutlich verbesserter Verfassung zeigen zu wollen. Ein Wechsel schien für ihn keine Option zu sein.
Das hat sich zuletzt etwas geändert. Zwar spielt Mané nicht unmittelbar mit Wechselgedanken, doch scheint er ein solches Abschieds-Szenario nicht weiter grundsätzlich ausschließen zu wollen. So gibt es etwa ein großes Interesse an ihm aus Saudi-Arabien. Erste Gespräche sollen laut Sky-Reporter Florian Plettenberg bereits stattgefunden haben.
Mané-Abgang als vorteilhaftes Szenario für die Bayern - Ende eines Missverständnisses?
Aus der Sicht des Vereins wäre ein Abgang ein rundum gutes Szenario. Sich nach nur einem einzigen Jahr wieder von Mané zu trennen, hätte keinerlei Nachteile für den deutschen Rekordmeister.
Im Gegenteil: Sollte der 31-Jährige noch in diesem Sommer und womöglich sogar recht zeitnah seine Taschen packen, hätte das sogar größere Vorteile für die Münchener.
Allen voran könnte dieses eindeutig als Missverständnis zu bezeichnende Kapitel halbwegs versöhnlich abgeschlossen werden. Was als Star-Transfer und Reaktion auf den Abgang von Robert Lewandowski angedacht war, damals noch von Hasan Salihamidzic, entpuppte sich schnell als eine kostenintensive Luftnummer.
Mané wusste weder im Zentrum, noch auf den Außenbahnen nachhaltig zu überzeugen. Stattdessen wirkte er sogar zu häufig wie eine Schwachstelle im Spiel des FCB. Intern sollen sich einige Teamkollegen über die schwachen Auftritte gewundert haben. Neben dem großen Eklat, dem Schlag gegen Leroy Sané, der in keinster Weise zu entschuldigen ist, ist er zudem absoluter Top-Verdiener in München und bringt das Gehaltsgefüge beim Rekordmeister in Schieflage.
Alles in allem war Mané in seiner Bayern-Saison ein Paket, das mehr Ärger und finanziellen Schaden verursacht hat, als dass er dem Verein so geholfen hat, wie es zunächst angedacht war. Dieses Kapitel würde somit frühzeitig ein Ende finden.
Konkrete Vorteile durch einen Abschied: Zwischen Kane-Geld und Tel-Spielpraxis
Doch geht es dabei längst nicht nur um ein 'heile Welt'-Szenario. Viel eher muss auch über die direkten Folgen eines Abschieds gesprochen werden.
Zum einen würde ein Mané-Wechsel keinen erweiterten Handlungsbedarf bedeuten. Sollte er gehen, müssten die Bayern weder für die Flügel, noch für das Sturmzentrum mehr Geld in die Hand nehmen, als es ohnehin schon geplant ist. Es würde keinerlei Kader-Baustelle entstehen - weder in der Qualität, noch in der Breite.
Zum anderen würde, abseits einer womöglich noch kleinen Ablösesumme, auch das wahrlich üppige Gehalt frei werden. Das wiederum bedeutet einen finanziellen Freiraum für den angedachten Transfer von Harry Kane. Der britische Nationalspieler würde ebenfalls ein sehr großes Salär veranschlagen. Durch das Freiwerden des Mané-Geldes wäre dieses Gehalt mit deutlich weniger Bauchschmerzen zu stemmen, was zugleich das Schließen einer bisherigen Baustelle im Angriff bedeuten könnte.
Ebenfalls nicht zu vergessen: Wenn Thomas Tuchel im Sinne der Kader-Hygiene und internen Stimmung nicht noch immer Mané einwechseln muss, könnte ein gewisser Mathys Tel zu etwas mehr Einsatzzeiten kommen. Er wäre dann der Einwechselspieler, dessen Spielminuten ansonsten auf das Konto des Senegalesen wandern würden.
Fazit: Ein Weggang von Mané wäre für den FCB ein Vorteil
Somit zeigt sich: Ein Mané-Abgang würde dem FCB in gleich mehreren Bereichen ein Vorteil sein. Natürlich wäre es sehr schade, sollte eine potenziell so interessante Verpflichtung nach nur einem Jahr - das angesichts der Erwartungen primär eine Enttäuschung war - so enden. Zumal es auch dem eigentlichen Können des Weltstars nicht gerecht wird.
Dennoch müssen alle Beteiligten der Realität ins Auge sehen. Und in der Realität würde es die Verantwortlichen des Rekordmeisters wohl ziemlich sicher und verständlicherweise freuen, wenn Sadio Mané in den kommenden Wochen einen neuen Arbeitgeber finden sollte.
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