Köln fliegt nach Nizza-Remis aus Europa: "Müssen wir erstmal verdauen"
Von Yannik Möller
Nach dem 2:2-Unentschieden gegen den OGC Nizza ist der 1. FC Köln aus der Conference League geflogen. Das Team von Steffen Baumgart legte zwar eine gute Aufholjagd hin, doch am Ende hätte ein Sieg erreicht werden müssen. Die Stimmen zum Spiel.
Am Donnerstagabend hätte Köln einen Sieg gegen den OGC Nizza gebraucht, um nicht aus der Conference League zu fliegen. Durch die zwei Gegentore, die kurz vor der Halbzeit und innerhalb weniger Minuten fielen, wurde diese Herausforderung nur noch größer.
Schlussendlich zeigte der Effzeh eine gute Aufholjagd in Hälfte zwei. Durch sie war noch der 2:2-Ausgleich möglich - doch zum benötigten Sieg hatte es nicht mehr gereicht. Entsprechend musste sich der Bundesligist aus dem europäischen Wettbewerb verabschieden.
Baumgart mit Lob für seine Mannschaft - im Team überwiegt der Frust
"Ich bin stolz, wie die Jungs arbeiten und alles reinhauen. Natürlich sind wir traurig, aber nicht lange, weil die Jungs das richtig gut gemacht haben", wollte Steffen Baumgart seine Spieler trotzdem lieber loben (via Express). Der Coach weiter: "Wir müssen damit leben, dass wir keine Jungs haben, die abgebrüht und abgezockt sind. Nizza hat da schon Qualität. Aber unsere Jungs haben trotzdem weitergemacht."
Verständlicherweise wollten die Spieler die lobenden Worte unmittelbar nach dem Ausscheiden eher weniger hören. Stattdessen war es der Frust, der bei ihnen überwog. So auch bei Florian Kainz: "Die Enttäuschung ist so kurz nach dem Spiel natürlich groß. Wir haben zu viele individuelle Fehler gemacht, dann bekommt man irgendwann Gegentore."
Man habe zwar "eine tolle Aufholjagd" hinlegen können, doch wollte er das Aus nicht an dieser einen Partie festmachen: "An einem Spiel liegt es nicht, wenn man sechs Gruppenspiele hat. Wir hätten gerne noch weitere Spiele mit unseren Fans gehabt. Das müssen wir jetzt erst einmal verdauen."
Nichtsdestotrotz, so Kainz weiter, werde "der Stolz auf den ganzen Weg, den wir gegangen sind", vermutlich noch kommen.
Denis Huseinbasic wählte ähnliche Worte wie sein Teamkollege: "Die Enttäuschung überwiegt, wir sind alle traurig, haben eine tolle zweite Halbzeit gespielt. Jeder hat für den anderen gekämpft, es hat leider nicht gereicht."
Das Spiel habe die Mannschaft "unbedingt drehen" wollen, doch war auch "das Glück nicht auf unserer Seite".
"Jetzt wollen wir in der Bundesliga weiter alles geben. Nizza ist auch ein tolles Team, international zu spielen, ist immer eine geile Erfahrung", so der 21-Jährige.
"Gute Mentalität und Charakter gezeigt": Effzeh zieht sich an positiver Aufholjagd hoch
Auch Ellyes Skhiri betonte, dass das Team "natürlich enttäuscht" sei: "Wir wollten mehr, wir wollten weiterkommen. Nach der ersten Halbzeit, in der wir zwei Toren kassiert haben, war es sehr schwer für uns, aber wir haben gekämpft und eine gute Mentalität und Charakter gezeigt." Aus dieser Erfahrung gelte es zu lernen, in die nächsten Spiele zu gucken "und unser Bestes zu geben".
Christian Keller, Geschäftsführer der Kölner, wählte versöhnende Worte - ähnlich wie Baumgart. Man könne "auf die Art und Weise, wie die Mannschaft gespielt hat, stolz sein", merkte er zunächst an. "Sie haben ihr Herz auf dem Platz gelassen", lobte er.
Keller weiter: "Jetzt gerade tut es natürlich weh, die Spieler sitzen alle total geknickt in der Kabine. Aber sie haben schon gehört, dass sie mit breiter Brust rauslaufen müssen. Das willst du als Spieler in dem Moment nicht hören, das kommt vielleicht dann morgen. Ich bin sehr zufrieden, auch wenn wir gesehen haben, dass wir noch Entwicklungsfelder haben."