"Sanierungsfall": Drastische Finanz-Lage beim 1. FC Köln
Von Yannik Möller
Die finanzielle Lage beim 1. FC Köln ist weiterhin gefährlich. Der vereinseigene Finanz-Chef Philipp Türoff bezeichnet den Klub als "Sanierungsfall".
Im ligaweiten Vergleich ist Köln einer der Klubs, die nach wirtschaftlichen Standards die unteren Tabellenplätze belegen. Das ist zwar nichts neues, mussten die Verantwortlichen schon über die letzten Transfer-Perioden hinweg für wichtige Einnahmen in Verbindung mit möglichst geringen Ausgaben sorgen. Und doch ist die Lage durchaus gefährlich.
Das betonte auch Philipp Türoff. Der Finanz-Chef des Effzeh stellte am Dienstagabend die neuen Geschäftszahlen zur Vorsaison vor. Sein durchwachsenes Fazit bei der Klub-Versammlung (via Bild): "Wir haben es geschafft, den FC durch ein weiteres Corona-Jahr zu bringen. Er bleibt ein finanzwirtschaftlicher Sanierungsfall. Die Schulden-Belastung ist sehr hoch, das Eigenkapital fast aufgezehrt."
Köln finanziell angeschlagen: Eigenkapital nahezu komplett aufgebraucht
Die Zahlen machen deutlich, weshalb er den düsteren Ton anschlägt: Zwar konnte der Umsatz um etwa acht Millionen Euro auf 148 Millionen Euro angehoben werden, doch schlägt ein Minus von 15,7 Millionen Euro ein ordentliches Loch in die Kölner Kassen. Im Vorjahr war das Minus mit 3,9 Millionen Euro noch deutlich kleiner.
Entsprechend ist das Eigenkapital von 16,9 Millionen auf nur noch 3,2 Millionen Euro geschrumpft. Die Zahlen, vor denen Türoff so deutlich warnt. Der Schuldenstand verringerte sich nur leicht, steht bei etwa 66 Millionen Euro.
Die finanzielle Lage ist so wackelig, dass Sponsoren-Einnahmen bereits vorgezogen wurden. Geld, das dringend benötigt wurde, um Zahlungen vornehmen zu können. Eine mittel- oder gar langfristige Strategie, oder eine gesunde, ist das gewiss nicht.
Türoff zeigte sich aber auch optimistisch. Der Grund dafür ist die sportliche Situation des Klubs: "Die bemerkenswerte sportliche Entwicklung kann dazu beitragen, den FC schneller auf ein stabiles Fundament zu stellen, wenn wir den eingeschlagenen strategischen Weg konsequent fortsetzen."