"Das kreide ich mir an": Baumgart nimmt jüngste Köln-Pleiten auf seine Kappe
Von Yannik Möller
In den letzten Wochen fiel der 1. FC Köln nach Platzverweisen zu deutlich auseinander. Dafür nimmt sich Steffen Baumgart selbst in die Kritik - immerhin müsse er seiner Mannschaft auch dafür Lösungsvorschläge an die Hand geben.
Vor zwei Wochen fing sich Köln fünf Gegentore im Derby gegen Borussia Mönchengladbach. Am vergangenen Freitagabend ging der Effzeh auch gegen Mainz 05 mit fünf Gegentreffern unter. Die Gemeinsamkeit bei beiden Spielen: Das Team geriet früh in Unterzahl (45. und 28. Minute).
Doch war nicht nur das Weiterspielen in Unterzahl an sich das Problem. Der offensive Ansatz, den Köln unter Steffen Baumgart inzwischen im Blut hat, wurde trotz der Platzverweise fortgeführt. Gladbach und Mainz nutzen das jeweils gut aus und kamen somit zu einigen guten Torchancen.
Zwei derartig hohe Niederlagen hinterlassen Spuren in einer Mannschaft. Das kreidet sich Baumgart nun selbst an.
Baumgart mit Selbstkritik - "Die Situation ist nicht einfach"
"Die Frage ist, wie bekommen wir es hin, dass wir nach Platzverweisen nicht immer gleich fünf Stück und solche Probleme kriegen. Ich glaube, dass wir in unserer Spielweise lernen müssen und in solchen Situationen dann nicht anlaufen und Druck machen, sondern erst mal das Spiel beruhigen müssen", erklärte er die generelle Ausgangslage (via Bild).
Das Ziel: Selbst wenn Köln in Unterzahl gerät und das Spiel schwieriger wird, soll man nicht mehr so deutlich in sich zusammenfallen.
Dass das bislang nicht erfolgreich umgesetzt wurde, liegt laut dem Coach auch an ihm: "Das haben wir nicht geschafft und das kreide ich mir an."
Für seine Spieler sei es verständlicherweise schwierig, "sich zurückzuhalten, wenn man anderthalb Jahre eingetrichtert kriegt, jeden Ball zu attackieren". Baumgart führte weiter aus: "Aber ich muss die Lösungen vorgeben und das habe ich zweimal nicht geschafft – so klar muss man es sagen. Das ist auch für mich ein Lernprozess."
Eine ebenso ehrliche wie selbstkritische Einschätzung der Lage. Problematisch ist es natürlich, dass zwischen der Liga und der Conference League kaum Zeit bleibt, derartige Konzepte aufzubauen, sie zu trainieren und sie zeitnah auch umzusetzen.
Die Situation sei deshalb "nicht einfach", wie Baumgart zugestand. In letzter Zeit seien die Schwankungen zu groß, urteilte er: "In den letzten zweieinhalb Wochen erleben wir ein Auf und Ab der Gefühle. Das geht von 'wir sind richtig gut' bis zu 'wir sind beschissen'." Das müsse nun schleunigst abgestellt werden.