Knatsch bei Union: Ein Poltergeist auf dem Abstellgleis!
Von Guido Müller
Die Trennung zwischen Union Berlin und ihrem Torjäger Sebastian Polter (29) gerät immer mehr zu einer unschönen Schlammschlacht. Nachdem sich beide Seiten auf keine Verlängerung der Zusammenarbeit über diesen Sommer hinaus verständigen konnten, suspendierte der Klub den Angreifer nun bis zum Ende der Saison. Grund hierfür soll ein angeblich unsolidarisches Verhalten des Spielers betreffend der zwischen Klub und Spieler vereinbarten Gehaltskürzungen sein.
Union-Präsident Zingler zeigt sich enttäuscht vom Spieler
Dass Sebastian Polter in der kommenden Spielzeit nicht mehr für Union auflaufen wird, steht seit einigen Tagen fest. Doch auch für die restlichen Spiele in der laufenden Saison wird Polter keine einzige Minute Einsatzzeit mehr bekommen. Der Klub reagiert damit auf Polters angebliche Weigerung, die vom Mannschaftsrat und der Vereinsspitze vereinbarte Gehaltskürzung mitzutragen.
Unions Präsident Dirk Zingler erklärte dazu: "Es gehört zu den elementaren Werten des 1. FC Union Berlin, dass wir Unioner eine solidarische Gemeinschaft bilden, in der wir füreinander und für unseren Verein einstehen. Sebastian tut das als einziger Spieler der gesamten Lizenzspielerabteilung mit Mannschaft, Trainer- und Betreuerteam leider nicht. Das ist für uns nicht nachvollziehbar und sehr enttäuschend."
Polter widerspricht Vorwürfen
Dieser Version des Klubs widerspricht der Stürmer jedoch entschieden. Von den Anwälten Polters dazu aufgefordert, präsentierten die Eisernen auf ihrer Webseite die Gegendarstellung des Stürmers:
"Sebastian Polter bedauert die ihm am 28.05.2020 mitgeteilte Entscheidung des 1. FC Union Berlin. Sebastian Polter weist den Vorwurf des unsolidarischen Verhaltens jedoch ausdrücklich zurück. Wahr ist, dass sich der 1. FC Union Berlin und Herr Polter wechselseitig Vereinbarungen zur Handhabung des Gehaltes aufgrund der Corona-Pandemie unterbreitet haben. Keine Vereinbarung hat die Zustimmung beider Seiten gefunden. Sebastian Polter betont, dass er sich nicht verweigert hat, seinem Herzensverein während der Corona-Pandemie wirtschaftlich entgegen zu kommen und zu helfen.“
Wer jetzt wem was wann und in welcher Form der jeweils anderen Partei vorgeschlagen hat, um die finanziellen Einbußen für den Klub aufgrund der Corona-Krise etwas abzumildern, wissen wohl nur die direkt Beteiligten. Fakt ist, dass Sebastian Polter in den weiteren Plänen der Unioner keine Rolle mehr spielt. Eigentlich bemerkenswert für einen Spieler, der bis vor kurzem noch an der Alten Försterei als Derby-Held (Polter traf beim 1:0-Sieg der Köpenicker gegen Hertha BSC in der Hinrunde) gefeiert wurde.