Klub-Legende Ebbe Sand über die geplante Ausgliederung: "Kann für Schalke eine große Chance sein!"
Von Guido Müller

Der Däne Ebbe Sand gehört zu den großen Schalke-Legenden. Der drittbeste Torschütze der Klub-Historie verfolgt auch weiterhin interessiert das Geschehen bei den Knappen. Und hat jetzt auch Stellung zu der geplanten Ausgliederung bezogen.
Sieben Jahre lang (1999 bis 2006) ging Sand für Königsblau auf Torejagd. Nur Klaus Fischer und Klaas-Jan Huntelaar trafen öfter als der Däne, der in 282 Spielen für den Revierklub 103 Mal einnetzte. Bezüglich der angedachten Umstrukturierung im Klub hat Sand eine dezidierte Meinung - auch aufgrund eigener Erfahrungen.
Die Ausgliederung der Profi-Spielerabteilung könne für Schalke eine große Chance sein, so Sand gegenüber dem kicker, "weil so neue finanzielle Möglichkeiten entstünden und diese den Klub wieder handlungsfähiger machen würden. Gleichzeitig bedeutet eine neue Struktur nicht, dass der Verein sich in seinem Kern verändern wird, in seinen Werten und seiner Kultur".
"Die Verantwortlichen müssen mit dem Geld gut umgehen!"
Als Vorbild bei der Unternehmung sieht der heute 48-Jährige ausgerechnet den Verein, bei dem er das Fußballspielen erlernte. "Mein Heimatverein Bröndby IF ist seit 1987 börsennotiert, war damals der zweite Verein überhaupt. Die Kultur und die Werte des Vereins sind geblieben, haben sich nicht verändert".
Doch fügt er einschränkend und mahnend zugleich hinzu: "Die Verantwortlichen müssen mit dem Geld gut umgehen, denn auch das ist endlich. Wenn das Geld sinnvoll, zum Beispiel für den Nachwuchs, eingesetzt wird, kann das Schalke einen enormen Schub geben."
In Bezug auf die derzeit etwas trostlose sportliche Situation (Tabellenletzter mit null Punkten und 1:15 Toren nach drei Spielen) flüchtet sich der frühere Torjäger in Allgemeinplätze: "Was jetzt zählt, sind Siege, die bringen nach der langen Negativserie das Selbstvertrauen zurück. Das muss man sich aber hart auf dem Platz erarbeiten."
Sand traut Baum den Turnaround zu
Hauptverantwortlicher dafür ist der vor kurzem als Nachfolger des glücklosen David Wagner präsentierte Manuel Baum. Von dem Sand eine Menge hält: "Ich traue es ihm und dem Team auf jeden Fall zu, bald wieder erfolgreich zu sein." Am besten schon ab kommenden Sonntag (18.00 Uhr). Dann gastieren die Eisernen aus Berlin in der Veltins Arena.