Klopp wird bei Luis Diaz emotional - Reds-Stürmer bittet um Freilassung seines entführten Vaters

"Freiheit für Papa", war auf dem T-Shirt von Liverpools Luis Diaz unter seinem Trikot zu lesen, das er nach seinem Last-Minute-Ausgleich gegen Luton präsentierte. Der entführte Vater des Kolumbianers wird weiter vermisst. Entsprechend emotional reagierte auch Jürgen Klopp nach dem Spiel.

Der FC Liverpool lag am Sonntagabend bei Aufsteiger Luton Town mit 0:1 zurück, als Jürgen Klopp in der 83. Minute Luis Diaz aufs Feld schickte. In der fünften Minute der Nachspielzeit köpfte der Joker dann zum Ausgleich ein und sicherte den Reds zumindest noch einen Punkt.

Klopp zeigte sich nach dem Schlusspfiff emotional. Verständlich, schließlich muten die letzten Tage des kolumbianischen Angreifers unfassbar an. Seine Eltern wurden in der Heimat entfürt. Während seine Mutter am vergangenen Wochenende freigelassen wurde, wird sein Vater weiter vermisst. Die Polizei sucht derzeit in den Wäldern im Nordwesten Kolumbiens nach ihm.

Diaz wollte am Sonntag gegen Luton dennoch unbedingt im Kader stehen. Nach dessen Last-Minute-Ausgleichtreffer erklärte Klopp: "Dass wir darüber reden müssen, ist wunderbar, emotional und fantastisch. Aber das eigentliche Problem ist noch nicht gelöst. Wir wollten Lucho - und er wollte das auch - die Möglichkeit geben, sich ein wenig von den anderen Dingen abzulenken."

"Er kann nicht nichts tun, er wartet die ganze Zeit, die ganze Familie wartet die ganze Zeit. Und so hat er jetzt ein paar Mal mit uns trainiert und war dann gut drauf, und das ist gut für ihn. Ich denke, die Zeichen aus Kolumbien sind eher positiv, optimistisch, aber das, was wir alle hören wollen, das ist noch nicht passiert. Er hat nicht viel trainiert und man weiß nicht genau, wann man ihn bringen kann", so Klopp weiter.

"Das Spiel war offensichtlich ein Spiel, in dem ein weiterer Offensivspieler Sinn machen würde. Wenn man ihn mit der Qualität, die er hat, bringt und 15, 20 Minuten, ich weiß nicht genau, wie lange er gespielt hat, und er schießt das Tor, dann ist das wunderbar. Das war's", erklärte der LFC-Coach.

Diaz und Klopp umarmten sich nach dem Spiel. Auf die Frage, was er zu Diaz gesagt habe, antwortete Klopp: "Eigentlich waren nach dem Spiel keine Worte nötig. Wir haben uns nur gegenseitig umarmt. Wir wissen, wie es ihm geht - okay, aber er wartet verzweifelt auf die richtigen Nachrichten. Das ist alles."

Luis Diaz bittet Entführer in einem Statement um die Freilassung seines Vaters

Zuvor hatte Diaz eine Erklärung veröffentlicht, in der er die ELN (Ejercito de Liberacion Nacional) darum bittet, seinen Vater freizulassen. Die kolumbianischen Behörden hatten am Freitag bestätigt, dass nach ihren Infos die ELN - eine marxistisch orientierte Guerilla-Bewegung - hinter der Entführung stecke.

"Hier spricht nicht der Spieler. Heute ist es Lucho Diaz, der Sohn von Luis Manuel Diaz. Mane, mein Vater, ein hart arbeitender Mann, eine Stütze der Familie... jetzt ist er entführt worden. Ich bitte die ELN, meinen Vater so schnell wie möglich freizulassen. Ich bitte auch die internationalen Verbände, sich dafür einzusetzen, um seine Freiheit zu garantieren", heißt es im Statement von Diaz.

"Jede Sekunde, jede Minute machen wir uns mehr Sorgen. Wir haben keine Worte, um die schrecklichen Gefühle unserer Familie zu beschreiben, und das wird auch so bleiben, solange er nicht wieder zu Hause ist. Ich flehe Sie an, meinen Vater sofort freizulassen und seine Integrität zu respektieren. Ich möchte mich bei allen Kolumbianern und auch bei der internationalen Gemeinschaft für ihre Unterstützung bedanken."

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