Klopp über Dortmunds Meisterfeier 2011: "Würde es heute nicht mehr geben"

Borussia Dortmund v 1. FC Nuernberg - Bundesliga
Borussia Dortmund v 1. FC Nuernberg - Bundesliga / Kaz Photography/Getty Images
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Vor neun Jahren wurde Borussia Dortmund überraschend Deutscher Meister. Im BVB-Podcast blickt Meistertrainer Jürgen Klopp auf die anschließende Feier zurück, die ihm definitiv eine Lehre war.

Die erste Dortmunder Meisterschaft nach dem Titelgewinn im Jahr 2002 jährte sich am gestrigen Donnerstag. Mit einer blutjungen Truppe sicherten sich Klopp und der BVB die Schale am 32. Spieltag mit einem 2:0 über den 1. FC Nürnberg, weil Bayer Leverkusen im Parallelspiel das Derby gegen den 1. FC Köln (0:2) verlor.

"Mit dieser gefühlten U19 Meister zu werden, hat unser aller Leben verändert, in einer Art und Weise, wie wir uns das nicht vorstellen konnten", sagt Klopp zurückblickend. Auch heute habe er "praktisch noch zu allen Kontakt".

Klopp: "So etwas würde es heute nicht mehr geben"

Einprägsam war allen voran die Meisterfeier. Am 15. Mai 2011 feierten mehrere hunderttausende Fans ihre Mannschaft, die per Autokorso über den Borsigplatz in Richtung Westfalenhalle fuhr. "Die Art und Weise, wie wir gefeiert haben, war sehr ursprünglich. Das war wie Meister werden in der A-Klasse Nordwest. Das war eine ganz tolle Feier mit allem Zipp und Zapp. So etwas würde es heute nicht mehr geben", sagt Klopp.

Pool / Getty Images

Während der Feier war natürlich auch viel Alkohol im Spiel - zu viel, wie Klopp zugibt. Er sei "stark angetrunken gewesen", erinnert sich Klopp, "aber ganz normal vom Wagen runtergekommen. 2012 nach dem Double habe ich das nicht ganz mitbekommen."

Schon in der Amazon-Doku "Inside Borussia Dortmund" erinnerte sich Klopp an das merkwürdige Ende der langen Feier (zitiert via Sport1): "Ich bin allein auf dem Lastwagen in der Garage wach geworden. Daran kann ich mich erinnern. An die eineinhalb Stunden davor nicht. Es hat auch keiner nach mir gefragt. Ich bin dann runter vom LKW und über den Hof gegangen. In der Ferne sehe ich die Konturen einer Gestalt. Dann habe ich laut gepfiffen und gemerkt, die Figur bewegt sich. Als ich näher kam, erkannte ich Aki Watzke. Wir waren die einzigen beiden, die auf dem Hof standen."

Klopp: "Der größte Hammel"

Er sei "der größte Hammel" gewesen, sagt Klopp. "Da sieht man, was Alkohol aus Menschen macht." Den jüngeren Zuhörern rät er, die Finger von Alkohol zu lassen: "Sonst verliert ihr die Erinnerung an wichtige Momente in eurem Leben. So doof zu sein, sich so zuzuschütten, dass man gar nichts mehr mitkriegt, macht gar keinen Sinn."

Der neunte Jahrestag der Meisterschaft wurde in einer Videokonferenz mit Klopp und 15 Spielern gefeiert, in einem Jahr soll auch das Double von 2012 noch einmal gefeiert werden. Klopp hat sich dafür bereits angemeldet. "Sich gegenseitig die Schultern wund zu hauen, finde ich gut", so der FIFA-Welttrainer des Jahres 2019.