Klopp schießt im Trainerstreit gegen Lampard zurück
Von Simon Zimmermann
Am vergangenen Mittwochabend durfte der FC Liverpool endlich zum ersten Mal die Premier-League-Trophäe in den Himmel reißen. Im letzten Heimspiel der Saison gab es zuvor ein 5:3-Spektakel gegen den FC Chelsea, bei dem Jürgen Klopp mit Blues-Coach Frank Lampard aneinander geriet. Vor dem abschließenden Saisonspiel hat Klopp den Arroganz-Vorwurf seines Kollegen gekontert.
"Für einige auf der Bank ist es ein schmaler Grat, wenn du gewinnst, und sie haben die Liga gewonnen. Aber sie sollten deshalb nicht arrogant werden", meinte Lampard am Sky-Mikro nach der Pleite in Anfield. Vor dem Freistoßtreffer von Trent Alexander-Arnold in der ersten Halbzeit hatte es an der Seitenlinie Diskussionen gegeben. Für Lampard sei kein Foulspiel dem Freistoßpfiff vorausgegangen.
An den TV-Bildschirmen war deutlich zu sehen, wie sich Lampard und Klopp die Meinung geigten. Nach der Partie gaben sich beide dennoch die Hand. Abgeschlossen war das Thema aber offensichtlich noch lange nicht.
Kloppo mit Ratschlag an Lampard
Lampard meinte im Sky-Interview zwar auch, nach dem Spiel seien die Streitigkeiten vergessen, sein Arroganz-Vorwurf hallte jedoch nach. Der Blues-Coach zeigte sich während dem Spiel selbst ebenfalls nicht als Kind von Traurigkeit. Deutlich zu hören war sein "Verpisst euch" in Richtung der Liverpooler Verantwortlichen.
Jürgen Klopp hat zwei Tage vor dem letzten Saisonspiel darauf reagiert. "Aus meiner Sicht kann man sagen, was man will", erklärte er am Freitag. Schließlich habe er selbst "in der Vergangenheit auch schon viel gesagt". Nach dem Spiel müsse das aber vorbei sein, so Kloppo weiter.
Klopp: Was Frank Lampard noch lernen muss...
Nicht auf sich sitzen lassen wollte er derweil den Vorwurf der Arroganz. "Wir sind nicht arrogant. Wir sind so ziemlich genau das Gegenteil", stellte der Reds-Erfolgscoach klar - und konnte sich einen Seitenhieb auf Lampard nicht verkneifen: "Was Frank noch lernen muss, ist das Ganze nach dem Schlusspfiff abzustellen. Hinterher noch darüber zu reden, ist nicht okay. Während des Spiels sind diese Worte in Ordnung, aber nach dem Schlusspfiff muss sich das Buch schließen. Das hat er nicht gemacht, und das mag ich nicht."
Ob die kleine Fehde damit ein Ende findet, bleibt abzuwarten. Am Ende sollte man die Worte beider Trainer nicht all zu hoch hängen. Wie Klopp richtig anmerkt - während einer Partie kochen Emotionen auch mal hoch. Mit dem Schlusspfiff sollte das wieder vergessen sein. So dürfte das Frank Lampard auch sehen!