"Klar bin ich am Boden zerstört": Robin Gosens spricht über sein EM-Aus
Von Hendrik Gag
Nach der Nicht-Nominierung zu den Länderspielen im März hatte sich Robin Gosens weiterhin Hoffnung auf eine Teilnahme an der Heim-EM gemacht. "Ich fühle mich nicht meilenweit von der Nationalmannschaft entfernt", so der Linksverteidiger im ZDF-Sportstudio. Seit vergangener Woche steht jedoch fest: Gosens gehört dem Aufgebot von Bundestrainer Julian Nagelsmann nicht an.
Eine traurige Gewissheit für den Union Berlin-Star. „Klar bin ich am Boden zerstört, dass ich nicht zur EM fahre und ein Kindheitstraum geplatzt ist", schreibt Gosens auf LinkedIn. Die schwache Saison mit den Eisernen dürfte dem 20-maligen Nationalspieler letztendlich den Platz im Kader gekostet haben.
"Klar bin ich enttäuscht, dass ich mit Union dieses Jahr die tolle Erfolgsgeschichte nicht weiterschreiben konnte“, fällt Gosens persönliches Saisonfazit aus. Die Köpenicker konnten nach dem vierten Platz in der Vorsaison nicht an die gezeigten Leistungen anknüpfen. Stattdessen fand sich die Mannschaft im Abstiegskampf wieder. Dort konnten sie sich erst am letzten Spieltag retten. Durch den 2:1-Siegtreffer in der Nachspielzeit gegen den SC Freiburg und die zeitgleiche Niederlage des VfL Bochum in Bremen gelang doch noch der Sprung vom Relegationsplatz auf Platz 15.
Gosens Konkurrenten in der Nationalmannschaft, Maxi Mittelstädt und David Raum feierten mit ihren Teams hingegen erfolgreiche Saisons. Raum wurde mit RB Leipzig Vierter und qualifizierte sich für die Champions League. Mittelstädt holte mit dem VfB Stuttgart sogar die Vizemeisterschaft. Nachdem die Verpflichtung des Ex-Herthaners zu Saisonbeginn noch stark angezweifelt wurde, stieg er im Verlauf der Spielzeit zum Leistungsträger in der Mannschaft von Sebastian Hoeneß auf.
Gosens bereut Wechsel nicht
„Ich habe mir sicher auch ein anderes Bild ausgemalt, als Abstiegskampf bis zum letzten Spieltag“, gibt Gosens zu, dennoch bereue er seinen Wechsel vom neuen italienischen Meister Inter Mailand zu Union Berlin nicht: „Nein, bereut habe ich gar nichts. Auch wenn mir andere Leute das einreden wollen.“
Besonders menschlich sei die Zeit in Berlin für ihn wertvoll gewesen: "Ich bin als Mensch und als Spieler unglaublich gereift, bin resilienter geworden, habe neue Freunde gefunden, bin Bundesliga-Profi, habe hier in Berlin meinen zweiten Sohn bekommen und habe einen Abstieg verhindert, der schon fast sicher schien.“
Und auch den geplatzten Kindheitstraum wird er verkraften können: „Der Urlaub wird mir helfen, das alles vernünftig einzuordnen. Und dann freue ich mich auf die EM. Als Fan."