Kittel-Situation beim HSV - Unzufriedenheit auf allen Seiten
Von Henry Einck
Im Winter hätte Sonny Kittel den HSV beinahe verlassen - der Wechsel platzte am Ende. Inzwischen ist der Offensivmann beim Zweitligisten außen vor. Bis Vertragsende im Sommer wird Kittel wenig Einsatzzeit erhalten. Eine Situation, die Unzufriedenheit bei allen Seiten stiftet.
Es wäre das Traumszenario für alle Seiten gewesen: In der Wintertransferperiode hatte Sonny Kittel (30) ein Vertragsangebot vom saudischen Erstligisten Al-Fateh FC auf dem Tisch liegen. Dort hätte der HSV-Profi ein Jahresgehalt von etwa 2,4 Millionen Euro verdienen können. Damit wäre die familiäre Zukunft abgesichert gewesen. Ein großes Ziel von Kittel.
Für den HSV wäre der Verkauf wünschenswert gewesen, damit der Verein ein halbes Jahr vor Vertragsende noch eine annehmbare Ablösesumme - etwa 500.000 Euro - hätte generieren können. Zudem zählt Kittel mit einem Jahresgehalt von circa 650.000 Euro zu den Top-Verdienern (Platz 5) beim Club. Auf den letzten Metern legte der HSV dennoch sein Veto ein - die Verantwortlichen sahen keine Chance, einen adäquaten Ersatz zu finden.
Drei Monate noch beim HSV
Inzwischen ist fast klar: Sonny Kittel wird den Hamburger SV im Sommer ablösefrei verlassen. Dann läuft sein Vertrag nach vier Jahren bei den Rothosen regulär aus. Eine Verlängerung ist in weiter Ferne. So bleiben Kittel noch rund drei Monate in Hamburg. Dann geht es weiter zum nächsten Abenteuer. Die Übergangszeit scheint für den Offensivmann unschön zu werden.
Während der 30-Jährige in der Hinrunde noch zum Stammpersonal zählte, spielt er seit dem zerschlagenen Wechsel im Winter kaum noch eine Rolle. Seit dem Rückrundenstart stand Kittel kein einziges Mal in der Startelf von Trainer Tim Walter (47). Fünf Mal agierte das Frankfurt-Eigengewächs als Joker, drei Mal blieb er komplett auf der Bank.
Walter hat eine neue Stammbesetzung gefunden. Den offensiven Part im Mittelfeld übernimmt László Bénes (25) oder Ransford-Yeboah Königsdörffer (21), auf den Außen sind Jean-Luc Dompé (27) und Bakery Jatta (24) gesetzt - alles Positionen, auf denen Kittel in der Hinrunde regelmäßig spielte. Kittel bleibt nur noch die Jokerrolle und daran wird sich bis Sommer wohl nichts mehr ändern.