Kimmich will als DFB-Kapitän "so viele wie möglich mitnehmen" und das "Vertrauen zurückzahlen"

Joshua Kimmich ist der neue Kapitän der deutschen Nationalmannschaft. Das verkündete Bundestrainer Julian Nagelsmann auf der Pressekonferenz am Montag. Der 91-fache Nationalspieler tritt damit die Nachfolge von Ilkay Gündogan als DFB-Spielführer an. Als Vertreter benannte Nagelsmann zudem Antonio Rüdiger und Kai Havertz.

Am kommenden Samstag (20.45 Uhr) wird Kimmich das DFB-Team im Nations-League-Duell gegen Ungarn erstmals als fester Kapitän aufs Feld führen. Schon zuvor hatte Kimmich im Deutschland-Trikot die Binde getragen. Bei der Heim-EM war er der Vertreter von Gündogan und übernahm unter anderem nach dessen Auswechslung im Viertelfinale gegen Spanien. Erstmals hatte Kimmich die Binde bei einem Testspiel gegen Argentinien im Oktober 2019 getragen.

Am Dienstagnachmittag stellte sich der Bayern-Star den Fragen der Journalisten und ging auf der PK natürlich auch auf seine neue Rolle ein. "Auf der einen Seite ist man natürlich schon stolz. Als kleines Kind träumt man davon, Nationalspieler zu sein. Keiner träumt davon, Kapitän zu sein. Das ist so unrealistisch, so weit weg", begann Kimmich. "Es ist für mich etwas ganz besonders. Ich freue mich auch, weil ich merke, dass die Menschen sich in meinem Umfeld sich freuen. Und dass ich natürlich jetzt auch das Vertrauen des Trainerteams bekommen habe. Das möchte ich auch zurückzahlen", führte er weiter aus.

"Wir haben ein starkes Trio mit Toni [Rüdiger] und Kai [Havertz]."

- Joshua Kimmich

"Wir brauchen jetzt auch viele Jungs, die Verantwortung übernehmen", nahm Kimmich das gesamte Team in die Pflicht. "Uns sind einige Säulen, einige wichtige Spieler weggebrochen. Dementsprechend brauchen wir jetzt viele Spieler, die sich auch verantwortlich für ein Ergebnis fühlen. Die gerne Verantwortung übernehmen, um Spiele zu gewinnen. Die auch Verantwortung übernehmen, wenn es mal nicht so läuft. Das ist dann auch mein Ziel als Kapitän, so viele wie möglich mitzunehmen."

Gefragt wurde Kimmich auch zu seinem Stellvertreter Kai Havertz, dessen Berufung von Nagelsmann für einige durchaus etwas überraschend kam. "Natürlich wirkt er nach außen immer etwas introvertiert. Aber innerhalb der Mannschaft, wenn er Jungs hat, mit denen er sich gut versteht und sich wohl fühlt, ist er sehr, sehr lustiger Typ", erklärte Kimmich zu Havertz.

Dazu stelle er auch noch einmal die große Qualität des Arsenal-Stürmers heraus, der häufig "unter dem Radar" fliege, aber dem es nicht darum gehe "selbst zu glänzen", sondern den Erfolg der Mannschaft in den Mittelpunkt stelle. "Wir brauchen sehr Spieler davon, die bereit sind, alles für die Mannschaft zu geben. Kai ist da sicher ein Vorbild für die jungen Spieler."

Diese Spieler trugen für Deutschland am häufigsten die Kapitänsbinde