Kimmich-Ausfall droht: Diese Alternativen bleiben Tuchel auf der Doppel-Sechs

Kimmich könnte gegen Leverkusen fehlen
Kimmich könnte gegen Leverkusen fehlen / Markus Gilliar - GES Sportfoto/GettyImages
facebooktwitterreddit

Joshua Kimmich hat das Länderspiel gegen Frankreich aufgrund von muskulären Problemen verpasst und ist laut Information von Sport1 für das Spitzenspiel gegen Bayer 04 Leverkusen fraglich. Ein Ausfall des Mittelfeld-Leaders wäre für Bayern-Coach Thomas Tuchel schon ein kleines Horror-Szenario. Angesichts der Tatsache, dass Ryan Gravenberch weg ist, der Palhinha-Deal nicht über die Bühne ging und Raphael Guerreiro verletzt ist, fallen einige Optionen weg. Wir gehen die übrigen verbliebenen Möglichkeiten genauer durch.

1. Goretzka - Laimer

Die naheliegende Lösung wäre es selbstredend, Leon Goretzka und Konrad Laimer gemeinsam aufzubieten. Immerhin handelt es sich um die beiden Münchner, die sonst um den Platz neben Kimmich streiten. Die Frage ist nun aber, ob beide auch gemeinsam und ohne Kimmich spielen können. Problematisch ist hierbei, dass beide sehr ähnliche Spielertypen sind und über ihre Laufstärke als Box-to-Box-Player kommen. Beide sind allerdings nicht besonders begabt am Ball und besitzen auch nicht die strategischen Fähigkeiten, um ein Spiel von hinten raus strukturiert, präzise und kreativ zu eröffnen. Zudem wäre es nicht ganz leicht, eine passende Raumaufteilung zu finden, da sie eben gerne ähnliche Räume besetzen.

2. Goretzka- Mazraoui

Noussair Mazraoui ist ein sehr beschlagener Fußballer, der ein ähnlicher Spielertyp wie Raphael Guerreiro ist und demnach ein vergleichbares Stärke- und Schwäche-Profil besitzt. Demnach gäbe es eigentlich keinen Grund dagegen, Mazraoui mal im zentralen Mittelfeld auszutesten. Dies hat schließlich zuletzt auch der marokkanische Nationaltrainer gemacht. Der Unterschied liegt aber halt auch darin, dass Marokko über Hakimi hinten rechts verfügt, wohingegen Mazraoui (ausgenommen von Sarr) der einzige gelernte Bayern-Rechtsverteidiger ist. Konrad Laimer hat jedoch gegen Gladbach gezeigt, dass er rechts hinten sehr wohl zu gebrauchen ist. Tatsächlich würden sich Mazraoui und Goretzka im Mittelfeld besser ergänzen, als Laimer und Goretzka. Der Österreicher könnte dann wie vor zwei Wochen seinen Speed auf der Außenbahn nutzen. Klingt vielleicht im Ansatz logisch, jedoch wäre es schon sehr überraschend, wenn Tuchel Laimer und Mazraoui tatsächlich die Positionen tauschen lässt.

3. Goretzka/Laimer - Musiala

Musiala hat bereits in der Vergangenheit bewiesen, dass er auch etwas zurückgezogener einen enormen Mehrwert für die Mannschaft haben kann. Offensiv sind die Bayern mit reichlich Alternativen ausgestattet, weshalb Musiala auch als einer von zwei zentralen Mittelfeldspielern aufgeboten werden könnte. Hinter der vollen Einsatzfähigkeit des 20-Jährigen steht jedoch aufgrund seiner gerade erst überwundenen Verletzung ein kleines Fragezeichen. Zudem wäre es eher überraschend, wenn der offensiv orientierte Musiala ausgerechnet gegen das derzeit wohl beste Bundesliga-Team einen eher defensiven Part übernimmt.

4. Goretzka/Laimer - Upamecano

Upamecano neben Goretzka und Laimer würde im Gegensatz dazu das defensive Extrem darstellen. Angesichts des Wunsches von Thomas Tuchel nach einer Holding Six wird immer wieder darüber diskutiert und spekuliert, ob denn nicht auch ein Innenverteidiger die Rolle ausfüllen könnte. In Münchner Fan-Foren fällt dabei insbesondere der Name Dayot Upamecano häufig. Der Franzose ist enorm zweikampfstark und riskiert dabei zum Teil enorm viel. Aufgrund seiner Anfälligkeit für Fehler würden ihn einige gerne mal auf der Sechs spielen sehen. Immerhin wäre er dann in der Regel nicht der letzte Feldspieler. Dank seiner für einen Innenverteidiger ausgeprägten fußballerischen Fähigkeiten würde er im Mittelfeld auch mit Ball nicht untergehen.

5. Goretzka/Laimer - de Ligt

Abgesehen von Upamecano könnte auch de Ligt auf der Sechs eine Rolle spielen. Immerhin absolvierte der Niederländer die Schlussminuten gegen Gladbach nach seiner Einwechslung auf einer solchen Position. Das Ganze könnte aber auch eine einmalige Sache gewesen sein, weil sich Tuchel zuletzt eher kritisch über das Passspiel des Abwehrspielers geäußert hat. Grundsätzlich erscheint Upamecano eher der Spielertyp zu sein, der auf der Sechs funktionieren kann.

6. Dreierkette mit Goretzka/Laimer - Musiala

Um den Stärken und Schwächen der Spieler gerecht zu werden, könnte auch eine Systemumstellung die Lösung sein. Dies würde bedeuten, dass Kim, Upamecano und de Ligt gemeinsam in der Innenverteidigung agieren. Der Vorteil darin bestände darin, dass man im zentralen Mittelfeld ein wenig offensiver aufstellen könnte. Das Duo Laimer/Goretzka & Musiala dürfte in einem solchen System sehr gut passen. Auch die beiden offensivfreudigen Außenverteidiger hätten wohl nichts gegen eine zusätzliche Absicherung in der Innenverteidigung. Fraglich ist nur, ob man ausgerechnet gegen Leverkusen sein System umstellen möchte. Thomas Tuchel scheint sich schon sehr klar auf die Viererkette fokussiert zu haben.

Fazit:

Trotz des recht schmalen Kaders gäbe es durchaus ein paar Optionen, über die sich Tuchel Gedanken machen könnte. Das Problem besteht nur darin, dass ein Gipfeltreffen zwischen Bayern und Leverkusen nicht gerade zu Experimenten einlädt. Demnach wäre es schon eher verwunderlich, wenn nicht Laimer und Goretzka die Doppelsechs bilden. Sollte Musiala fit sein, wäre es aber schon möglich, dass dieser sich immer wieder mal zurückfallen lässt um im Spielaufbau unterstützend zu wirken.


Weitere Bayern-News lesen:

feed