Kevin-Prince Boateng bittet Hertha-Fans um Unterstützung
Von Jan Kupitz
Hertha BSC steht mit dem Rücken zur Wand und muss schleunigst den Turnaround schaffen, um den immer näher rückenden Abstieg irgendwie zu vermeiden. Kevin-Prince Boateng will in diesem Zuge vor allem die Fans mit ins Boot holen.
Nach der donnernden 2:5-Pleite beim FC Schalke verlor Hertha BSC auch das jüngste Ligaspiel gegen den SV Werder Bremen mit 2:4. Der Trainerwechsel von Sandro Schwarz hin zu Pal Dardai hat kurzfristig nicht den Effekt gebracht, den sich alle Verantwortlichen in der Hauptstadt erhofft hatten.
"Die Probleme in den Köpfen sind größer, als ich sie eingeschätzt habe. Wir müssen mental sehr viel arbeiten", gab Dardai nach der Heimpleite gegen Werder bei Sky zu. Vor allem in der ersten Hälfte sei sein Team "komplett blockiert" gewesen, so der Ungar.
Wie es in diesem Zustand etwas Zählbares beim FC Bayern, wo die Hertha am kommenden Sonntag gastiert, geben soll, bleibt ein Rätsel. Viel eher dürfte man sich beim BSC insgeheim schon auf die letzten vier Saisonspiele fokussieren, wo zugegeben allesamt schlagbare Gegner warten.
Spieltag | Gegner |
---|---|
30. | FC Bayern (A) |
31. | VfB Stuttgart (H) |
32. | 1. FC Köln (A) |
33. | VfL Bochum (H) |
34. | VfL Wolfsburg (A) |
Genau daran wollte sich auch Kevin-Prince hochziehen. "Wenn man etwas irgendwas Positives nimmt: Wir sind noch nicht abgestiegen", unterstrich der Routinier nach der Niederlage gegen Werder und appellierte an die Anhänger: "Wir haben noch wichtige Spiele zu Hause. Wir müssen jetzt noch schneller, enger zusammenrücken."
Die Hertha-Fans hatten die Mannschaft - wenig überraschend - schon zur Halbzeit, als es 2:0 für Bremen stand, ausgepfiffen. Nach all den schlechten Leistungen der vergangenen Wochen wäre es kein Wunder, wenn sich die Anhänger vom Team abwenden würden. Doch genau das muss laut Boateng unbedingt vermieden werden.
"Wir brauchen die Fans", stellte er klar. "Ich weiß, dass es sehr schwer ist. Ich bin selber Hertha-Fan, mir tut das auch weh."
Der 36-Jährige gestand, dass er die Pfiffe von den Rängen natürlich nachvollziehen könne. "Aber wenn sie [die Fans] irgendwie die Hertha noch lieben, müssen wir probieren, die Liebe noch rauszuholen und uns anzufeuern. Auch wenn es schwierig ist."